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Politik: Parlamentswahl in Montenegro: Kein klares Votum für die Unabhängigkeit

Die Parlamentswahl im jugoslawischen Bundesland Montenegro hat das für die Unabhängigkeit eintretende Bündnis von Präsident Milo Djukanovic knapp gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Nach Auszählung fast aller Stimmen am Montag entfielen 42 Prozent auf Djukanovics Bündnis "Sieg für Montenegro", das ein Referendum über die Loslösung Montenegros von Jugoslawien angekündigt hat.

Die Parlamentswahl im jugoslawischen Bundesland Montenegro hat das für die Unabhängigkeit eintretende Bündnis von Präsident Milo Djukanovic knapp gewonnen, die absolute Mehrheit aber verfehlt. Nach Auszählung fast aller Stimmen am Montag entfielen 42 Prozent auf Djukanovics Bündnis "Sieg für Montenegro", das ein Referendum über die Loslösung Montenegros von Jugoslawien angekündigt hat. Der Links-Block "Gemeinsam für Jugoslawien" schnitt mit knapp 40,7 Prozent unerwartet stark ab.

Nach Auszählung von fast 99 Prozent der Stimmen lag Djukanovics Allianz weniger als 5000 Stimmen vor der pro-jugoslawischen Koalition unter Sozialistenchef Predrag Bulatovic. Ungeachtet des hauchdünnen Vorsprungs erklärte sich Djukanovic zum Wahlsieger. "Wir haben die Wahl gewonnen", sagte er am Morgen vor Hunderten Anhängern in der Hauptstadt Podgorica. Zugleich räumte er ein, es bedürfe noch vieler Anstrengungen, um die politischen Kräfte für ein unabhängiges Montenegro zu vereinen. Der seit 1998 amtierende Präsident will sein Land nach eigenen Worten spätestens bis zum Nationalfeiertag am 13. Juli unabhängig machen.

Bundesaußenminister Joschka Fischer forderte die Regierungen Montenegros und der jugoslawischen Schwesterrepublik Serbien zu Gesprächen über die gemeinsame Zukunft auf. Gleichzeitig warnte er vor einseitigen Schritten. Diese Forderung erhoben auch die EU und Großbritannien. Der Außen- und Sicherheitsbeauftragte der EU, Javier Solana, sprach sich am Montag für den Verbleib "eines demokratischen Montenegros in einem demokratischen Jugoslawien" aus. Die EU lehne einen einseitigen Vorstoß Montenegros mit negativen Auswirkungen auf die Stabilität der Region ab, erklärte Solana.

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