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Parlamentswahl: Stimmzettel in Südafrika reichen nicht

Die Wahl am Kap dauert länger als geplant: Aufgrund des unerwartet großen Andrangs kam es in Südafrika zu kilometerlangen Warteschlangen, auch Stimmzettel mussten nachgedruckt werden. Die Wahlkommission sprach trotzdem von einem weitgehend störungsfreien Verlauf.

Die Wahllokale, die offiziell um 21.00 Uhr schlossen, sollten bis zur Stimmabgabe des letzten Wählers geöffnet bleiben. Das könne bis Donnerstag früh dauern, teilte die Wahlkommission mit.

Sie hatte kurzfristig zwar zwei Millionen Wahlzettel nachdrucken lassen, sie bis zum Abend aber noch nicht verteilt. Eigenen Angaben zufolge hatte sie für die 23 Millionen Wähler 58 Millionen Wahlzettel zur Verfügung gestellt. Jeder Wähler bekam zwei Exemplare - jeweils einen für die nationale und einen für die regionale Wahl. Die oppositionelle Demokratische Allianz (DA) sprach von Inkompetenz und drohte mit rechtlichen Schritten.

Zwei-Drittel-Mehrheit des regierenden ANC bröckelt

In der vierten demokratischen Wahl seit dem Ende der Apartheid 1994 werden die Besetzung von Nationalversammlung und den Regionalparlamenten bestimmt. Die spannendste Frage bei der für Südafrikas Demokratie als richtungsweisend angesehenen Wahl ist, wie die wichtigsten Oppositionsparteien DA sowie die Partei-Neugründung Volkskongress (COPE) abschneiden. 

Ein Wahlsieg des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) von Nelson Mandela gilt als sicher. Allerdings ist unklar, ob die aus Afrikas ältester Befreiungsbewegung hervorgegangene Partei, die mit ihrem Vorsitzenden Jacob Zuma als Präsidentschaftskandidaten antritt, ihre Zweidrittel-Mehrheit behalten wird. Letzte Wahlprognosen sagten dem ANC, dem die Opposition Machtmissbrauch und Mangelverwaltung vorwirft, einen Wahlsieg von 67 Prozent der Stimmen voraus.

Offizielles Ergebnis frühestens in zwei Tagen

Die Wahlkommission - die selbst eine Wahlbeteiligung von 80 Prozent erwartet hatte - sprach von einem weitgehend störungsfreien und friedlichen Ablauf, der regional jedoch von schlechtem Wetter und vereinzelten Zwischenfällen beeinträchtigt wurde. In QwaQwa war ein Wahlleiter bei einem Raubüberfall verletzt worden. In Ulundi wurden zwei Boxen mit 100 zugunsten der Inkatha-Freiheits- Partei (IFP) markierten Stimmzetteln gefunden. Die Wahlbüroleiterin wurde wegen des Verdachts auf Wahlbetrug festgenommen. Offizielle Ergebnisse werden frühestens in zwei Tagen erwartet. (rf/dpa)

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