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Parlamentswahlen: Grüne in Österreich doch noch vor FPÖ

Mit Hilfe eines außerordentlich hohen Stimmenanteils bei den Briefwählern sind die österreichischen Grünen erstmals bei Parlamentswahlen auf Platz drei gelangt.

Wien - Nach dem am Montagabend vorgelegten Endergebnis erhielt die Partei bei der Wahl am 1. Oktober letztlich 532 Stimmen mehr als die rechtsextreme FPÖ. An der Spitzenstellung der Sozialdemokraten (SPÖ) des voraussichtlichen künftigen Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer (35,3 Prozent) vor der konservativen ÖVP (34,3 Prozent) änderte sich nichts. Der frühere ÖVP-Chef Erhard Busek rechnet wegen der inhaltlichen Differenzen von ÖVP und SPÖ mit langwierigen Koalitionsverhandlungen.

Von den 257.000 Briefwahlstimmen entfielen gut 20 Prozent auf die Grünen, die ihren Anteil - auf die insgesamt knapp 4,8 Millionen Wähler bezogen - damit auf 11,05 Prozent verbessern konnten. Die FPÖ erhielt am Ende 11,04 Prozent, das von der FPÖ abgespaltene Bündnis Zukunft Österreichs (BZÖ) 4,1 Prozent. Die SPÖ wird damit in der Volksvertretung in Wien 68 Mandate erhalten, die ÖVP kommt auf 66 Sitze, die Grünen und die FPÖ erhalten jeweils 21 Mandate, das BZÖ stellt sieben Abgeordnete.

Erwartet wird eine große Koalition aus SPÖ und ÖVO

Allgemein wird die Bildung einer großen Koalition erwartet. Er rechne mit schwierigen und langwierigen Verhandlungen, da die beiden Partner weit auseinander lägen, sagte Busek dem Bayerischen Rundfunk. Er gehe davon aus, dass der bisherige Bürgermeister Wolfgang Schüssel für die ÖVP die Verhandlungen führen, dann aber für eine Regierungsbeteiligung unter Busek nicht zur Verfügung stehen werde.

Die SPÖ war bei dem Wahlgang vor zehn Tagen überraschend an der ÖVP vorbeigezogen, die rund acht Prozentpunkte und 13 Parlamentssitze einbüßte. Gusenbauer hatte die ÖVP Mitte vergangener Woche zu Koalitionsverhandlungen eingeladen. Bundespräsident Heinz Fischer will den Auftrag zur Regierungsbildung in dieser Woche vergeben. (tso/AFP)

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