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Parlamentswahlen: National-konservative Koalition siegt in Mazedonien

Regierungschef Gruevski erklärte seine Koalition "Für ein besseres Mazedonien" zum Sieger. Die Parlamentswahl wurde von gewalttätigen Ausschreitungen überschattet.

Bei den Parlamentswahlen in Mazedonien hat der national-konservative Regierungschef Nikola Gruevski einen klaren Sieg erzielt. Nach Auswertung von über 50 Prozent der Stimmen durch die Wahlkommission erklärte Gruevski seine national-konservative Koalition "Für ein besseres Mazedonien" noch in der Nacht zum Montag zum Sieger der vorgezogenen Parlamentswahl. Seine Koalition werde mehr als 60 Mandate im 120-sitzigen Parlament haben, sagte Gruevski. Die Abstimmung war von gewalttätigen Ausschreitungen überschattet worden.

"Dies ist ein historischer Sieg", sagte er. Er bedauere die Ausschreitungen am Wahltag, in deren Verlauf ein Mensch getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. In 20 Wahllokalen in den vornehmlich von Albanern bewohnten Gebieten musste die Abstimmung abgebrochen werden. Dort soll die Wahl wiederholt werden, verlangte Gruevski.

Auch die staatliche Wahlkommission bestätigte, dass die Koalition "Für ein besseres Mazedonien" mit voraussichtlich rund 48 Prozent stärkste Kraft im neuen Parlament sein wird. Die oppositionelle sozialdemokratische Koalition "Sonne-Koalition für Europa" erhielt knapp 23 Prozent der Stimmen.

Drittstärkste Kraft im Parlament wird die albanische DUI mit 11 Prozent, gefolgt von der konkurrierenden Albanerpartei DPA, mit 10 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 58 Prozent. Gruevski hatte schon vorher angekündigt, dass er die neue Regierung mit seinem früheren Koalitionspartner DPA bilden wolle.

Die vorgezogene Neuwahl war nötig geworden, weil die Demokratische Partei der Albaner (DPA) im März die Koalitionsregierung im Streit über die Anerkennung des Kosovo verlassen hatte. Nachdem die vergangenen Wochen bereits von Ausschreitungen und ethnischen Spannungen geprägt waren, sollten mehr als 13.000 Polizisten einen friedlichen Wahlverlauf sichern.

Doch in zahlreichen Wahllokalen in den vornehmlich von Albanern bewohnten Gebieten, vor allem in und um Tetovo im Nordwesten des Landes, musste die Abstimmung unterbrochen werden. Dort überfielen bewaffnete Gruppen die Wahllokale, stahlen Wahlmaterial und bedrohten die Wähler. (ut/dpa)

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