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Parteien: CDU plant Superwahltag vor der Bundestagswahl

Einen Monat vor der im September 2009 anstehenden Bundestagswahl könnte es einen Superwahltag mit Abstimmungen in drei Bundesländern geben. Ausgedacht hat sich das die CDU - sie hofft auf eine bessere Mobilisierung ihrer Wähler. Die SPD in Sachsen könnte den Plan jedoch durchkreuzen.

Vier Wochen vor der Bundestagswahl im September 2009 könnte es einen Superwahlsonntag mit Abstimmungen über drei neue Landtage geben. Als erstes Land legte sich das Saarland auf den 30. August 2009 fest. Im Bund wird aller Voraussicht nach am 27. September gewählt. Ministerpräsident Peter Müller sagte der "Saarbrücker Zeitung", der Termin sei nach Gesprächen mit den ebenfalls der CDU angehörenden Regierungschefs von Thüringen und Sachsen, Dieter Althaus und Stanislaw Tillich, vereinbart worden.

In einer offiziellen Erklärung teilte Müller mit: "Ich gehe davon aus, dass die saarländische Landtagswahl in genau einem Jahr am 30. August 2009 stattfinden wird.“ Regierungssprecher Thomas Diehl sagte, das Kabinett müsse den Termin zwar noch beschließen. "Das ist aber reine Formsache." Thüringens Regierungschef Althaus hatte bereits früher für einen von der Bundestagswahl abgekoppelten Wahltermin möglichst zeitgleich mit dem Saarland und Sachsen plädiert. "Der 30. August 2009 ist eine ernsthafte Option", sagte sein Regierungssprecher Fried Dahmen in Erfurt. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Dahmen geht davon aus, dass das "in wenigen Wochen" geschieht.

Merkel wäre einverstanden

Auch in Sachsen steht der Termin noch nicht endgültig fest. Er soll am kommenden Donnerstag im Landtagspräsidium erörtert werden. Landtagspräsident Erich Iltgen hat Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) am Dienstag in einem Brief um einen Terminvorschlag gebeten. Eine Antwort gibt es bislang nicht. In Sachsen regiert die CDU anders als im Saarland und in Thüringen nicht allein, sondern zusammen mit der SPD. Unklar ist, ob der Koalitionspartner sich dem Bestreben widersetzt.

Hinter der Absicht, die Landtagswahlen von der Bundestagswahl zu entkoppeln, steckt nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa die Überlegung, dass die Union bei separaten Abstimmungen in den Ländern stets eher ihre Anhängerschaft mobilisieren kann als die politische Konkurrenz. Bei der Zusammenlegung von Bundes- und Landtagswahlen befürchtete die Union hingegen, dass dieser Effekt verloren geht.

Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel ist den Informationen zufolge mit der Entscheidung der Parteifreunde in Saarbrücken einverstanden. Ein Superwahlsonntag vier Wochen vor der Bundestagswahl würde auch das Klima in der heißen Phase des Ringens um das Kanzleramt beeinflussen. (sf/dpa)

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