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SPD

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Parteien: SPD-Basis schrumpft unter CDU-Niveau

Es zeichnete sich schon länger ab, und jetzt ist es passiert. Die SPD ist nicht mehr die mitgliederstärkste Partei. Jetzt darf sich die CDU größte Volkspartei nennen. Doch die Erosion der Mitglieder hält bei beiden Parteien an.

Die CDU hat die SPD als mitgliederstärkste Partei Deutschlands abgelöst. Ihre Mitgliederzahl lag Ende Juni  nach dpa-Informationen erstmals über der der Sozialdemokraten. Die genauen Daten will CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla am Montag in Berlin vorstellen. Die CDU hatte Ende Mai 531.300 Mitglieder und lag nur knapp hinter der SPD mit 531.740 Mitgliedern. Ende Juni zählte die SPD lediglich noch 529.994 Parteimitglieder. Bisher litten beide Volksparteien unter sinkenden Zahlen - die Sozialdemokraten jedoch stärker als die Christdemokraten.

Die CDU gab am Freitag keine Stellungnahme zur Entwicklung der Mitgliederzahl ab. Beide Parteien liefern sich seit mehreren Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die CDU hatte nach dem Mauerfall mit 750.000 Mitgliedern ihr Rekordergebnis, die SPD erreichte den Höchststand 1976 mit fast einer Million. In den Ländern konnte die SPD Ende Juni nur in Bremen und im Saarland noch mehr Mitglieder vorweisen als die Christdemokraten. Die SPD hatte mit einer Werbekampagne um neue Mitglieder gebuhlt, aber den Abwärtstrend nicht stoppen können.

Bei einer gemeinsamen Mitgliederzählung der Unionsparteien hätten CDU und CSU schon länger die Nase vorn gehabt. Die bayerische Schwesterpartei zählte im April rund 167.000 Mitglieder. Das Problem der schwindenden Mitgliederzahl haben alle politischen Parteien: Nur die Linke konnte die Zahl nach dem Zusammenschluss von PDS und WASG steigern und kam Ende 2007 auf 72.000 Mitglieder. Die FDP hatte im April rund 64.400 Mitglieder, die Grünen hatten etwa 44.300. (ae/dpa)

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