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Parteipolitik: Linkspartei-Spitzenkandidat in Hessen tritt zurück

Die hessische Linke erlebt wenige Monate vor der Landtagswahl ein Desaster. Ihr erst Ende August gekürter Spitzenkandidat Peter Metz erklärte am Abend nach heftiger Kritik an seiner Person den Verzicht auf Platz eins der Landesliste.

Der umstrittene Spitzenkandidat der Linkspartei für die Landtagswahl in Hessen, Pit Metz, gibt nach Informationen des Tagesspiegel auf. Der frühere DKP-Funktionär zieht damit die Konsequenzen aus der innerparteilichen Debatte um seine Person. In einer am Mittwochabend in Marburg veröffentlichten Erklärung schrieb Metz, er habe den Eindruck, "dass an mir und meiner politischen Vergangenheit die gemeinsame Handlungsfähigkeit unseres Landesverbandes eher gefährdet als gestärkt wird". Sein Rückzug von der Spitzenkandidatur solle ein Beitrag sein, "die auseinander strebenden Teile der Partei wieder zusammenzuführen". Die Linke in Hessen müsse "rasch und dringend zur Politik zurückkehren".

Partei- und Fraktionschef Oskar Lafontaine sagte dem Tagesspiegel zum Schritt von Metz: "Es ist eine Entscheidung, die wir respektieren und die er in eigener Verantwortung getroffen hat." Letzeres sei wichtig, "damit es keine falschen Legenden gibt". Parteichef Lothar Bisky ergänzte: "Meines Wissens hat ihn niemand dazu aufgefordert."

Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch äußerte "Hochachtung" für die Entscheidung von Metz und sprach von einem "beachtenswerten Schritt". Nach Informationen des "Tagesspiegels" war die Berliner Parteiführung seit Tagen in die Gespräche zur Lösung der Krise in Hessen eingeschaltet. Noch am Dienstag war Metz in Berlin, traf sich zunächst mit Bartsch und dem West-Beauftragten der Partei, Ulrich Maurer, später auch noch mit Lafontaine und dem Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi. (Tsp)

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