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Politik: Parteirat der Grünen: Das Ende der Allmacht? (Kommentar)

Oft schon hat Joschka Fischer sich der grünen Bundespartei gestellt: als Redner, da hat er meist gewonnen. Und als Antragsteller, da hat er oft verloren.

Oft schon hat Joschka Fischer sich der grünen Bundespartei gestellt: als Redner, da hat er meist gewonnen. Und als Antragsteller, da hat er oft verloren. Als Person allerdings, als Fischer pur, stand er nie zur Wahl. Nur in Hessen musste er sich alle vier Jahre für die Wahllisten bewerben. Doch da konnte er gar nicht verlieren, das waren seine Leute. Heimspiele also. Heute nun bewirbt er sich für einen Sitz im Parteirat der Bundesgrünen. Nicht ohne dass seine Partei ihn, vorsichtig gesprochen, inständig gebeten hat anzutreten. Der große Fischer stellt sich also den kleinen Grünen. Und, was treibt Fischer bei dieser Premiere um? Bedenken, sagt er. Wenn er nicht gewählt würde, dann gäbe das ein verheerendes Echo. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Fischer hegt nicht nur Bedenken, er hat auch ein bisschen Angst vor diesem Stimmungstest, vor der bürokratischen Bestie, der vormals berüchtigten Basis. Denn Fischer ist ja seit Jahren der Obergrüne. So gesehen müsste er ein Ergebnis von mindestens 150 Prozent erzielen. Alles unter 80 Prozent jedenfalls würde seine Allmacht eher beschneiden. Das Bild des Parteipolitikers Fischer kann mit dieser Abstimmung so oder so nur realistischer werden. Aber realistisch, da steht er ja drauf.

bul

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