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Parteiwechsler: CDU nimmt Metzger – aber nach Berlin soll er nicht

Kaum ist er zur CDU gewechselt, macht er in seinem Heimatwahlkreis Biberach auch schon Wahlkampf - für sich.

Biberach - Der Ex-Grüne Oswald Metzger macht schon mal Wahlkampf. In seinem (tiefschwarzen) Heimatwahlkreis Biberach hat er einen Nachmittag lang an Haustüren geklingelt und für sich geworben: „ Ich bin der, von dem immer alle gesagt haben, ich sei in der falschen Partei.“ Nun, so Metzgers Botschaft, sei er auf dem Weg in die richtige. Tatsächlich dürfte der Kreisvorstand der Biberacher CDU am 23. April den Aufnahmeantrag des einstigen Widersachers annehmen. Metzgers Plan aber, für die Biberacher CDU 2009 in den Bundestag einzuziehen, will die regionale Parteielite vereiteln.

Je näher der Nominierungsparteitag am 1. Juli rückt, umso deutlicher wird, dass Metzgers Bekanntheitsgrad andere Bewerber um die Nachfolge des bisherigen CDU-Bundestagsabgeordneten Franz Romer nicht abschreckt. Vier Kandidaten haben ihre Ambitionen angemeldet, darunter mit dem Biberacher Kreisvorsitzenden Josef Rief und dem Bürgermeister von Bad Buchau, Peter Diesch, zwei regionale Parteigrößen. Pikanterweise dürfen die beiden am 23. April mitentscheiden, ob Metzger in die CDU aufgenommen und damit ihr Konkurrent um die Bundestagskandidatur wird.

Man werde Metzger wohl aufnehmen müssen, sagt Romer, der 2009 nicht mehr antreten will. Die Betonung liegt bei ihm auf „müssen“. Aber seinem Möchtegern-Nachfolger gibt der Bundestagshinterbänkler, der zuletzt 52 Prozent der Erststimmen erhalten hat, keine Chance, am 1. Juli von den gut 1500 CDU-Mitgliedern des Wahlkreises für die Bundestagskandidatur nominiert zu werden. Dagegen sieht Metzger die wachsende Konkurrenz als Vorteil. „Dass gleich zwei Mitglieder des Kreisvorstands kandidieren, zeigt doch, dass die Lager nicht sortiert sind“, sagt der prominente Ex-Grüne. Seine Aussichten, nominiert zu werden, stünden weiter „fünfzig-fünfzig“. „Ich sehe das sportlich, Wettbewerb belebt das Geschäft.“ Berichte, er werde es bei einer Niederlage bei der Nominierung in seinem Heimatwahlkreis andernorts erneut versuchen, weist Metzger zurück: „Für mich gibt’s keine Exilwahlkreise.“ Roland Muschel

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