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Cover des SZ-Magazins: Stinke-Peer auf Angriff

© Alfred Steffen/SZ-Magazin

Update

Peer Steinbrück in Pose: "Pannen-Peer" reckt den Stinkefinger

Peer Steinbrück gab dem SZ-Magazin ein wortloses Interview - doch hielt mit seinen Gesten nicht hinterm Berg. Auf dem Cover der Freitags-Ausgabe präsentiert er sich mit Stinkefinger. Doch auch die anderen Bilder haben es in sich.

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"Pannen-Peer", "Problem-Peer" oder "Peerlusconi" - solche Spitznamen musste sich SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück im Wahlkampf von vielen Seiten anhören. Jetzt hat sie das Magazin der Süddeutschen Zeitung noch mal aufgezählt. Und Steinbrück dazu gefragt: "Um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?"

Die Antwort des SPD-Mannes darauf: ein gereckter Mittelfinger und ein herausfordernder Blick.

Für die morgige Ausgabe des SZ-Magazins wurde Steinbrück für das beliebte Interviewformat "Sagen Sie jetzt nichts" befragt. Darin antworten Prominente allein mit Gesten, die besten Bilder erscheinen als Fotostrecke im Heft. Steinbrück gibt nun den mal den Charmeur, mal den Rambo. Auf jeden Fall zeigen die Bilder, dass der - vielleicht zukünftige - Kanzler die Kamera nicht scheut. Auf die Stilfrage, ob er unter dem Hemd noch ein Unterhemd trage, knüpft er mutig auf. Auf die Frage, wie gut Angela Merkel auf einer Skala von 1 bis 10 als Krisenmanagerin sei, bemüht er ironisch beide Hände. Die eine zeigt eine 5 - die andere zeigt, was von der 5 zu halten ist. Auch für die Grünen und FDP-Chef Philipp Rösler hat er eine Pose auf Lager.

Die Reaktionen des politischen Gegners kamen prompt. "Die Geste verbietet sich als Kanzlerkandidat“, kritisierte FDP-Chef Philipp Rösler in Mainz am Rande des Konvents seiner Partei. Der hessische FDP-Politiker Jörg-Uwe Hahn twitterte: “Ein Stinkefinger ist nicht lustig. Ein Bundeskanzlerkandidat sollte Vorbild sein.“ Aus der CDU hieß es lediglich: Die Bilder sprächen für sich. Die Grünen wollten sich gleich gar nicht äußern.

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel nahm den Kanzlerkandidaten in Schutz: „Peer Steinbrück hat in einem ironischen Foto-Interview auf ironische Art Emotionen gezeigt“, sagte Gabriel via Twitter. Der Berliner SPD-Chef Jan Stöß sagte dem Tagesspiegel: "Das ist eher feuilletonistisch zu betrachten. Peer Steinbrück verbiegt sich nicht. Es geht im Wahlkampf nicht um Petitessen. Es geht den Leuten um Inhalte." Florian Pronold, Mitglied in Steinbrücks Kompetenzteam und Chef der Bayern-SPD, sagte dem Tagesspiegel: "Klare Kante kommt an, auch bei einem Foto-Interview ohne Worte. Ich finde, Steinbrück ist ein cooler Typ."

Das SZ-Magazin schreibt, er sei beim Fotoshooting voller Elan gewesen: "Der Mann glaubt unverdrossen an seine Siegchance." Und während der Pressesprecher die eine oder andere Geste - vor allem den Stinkefinger! - lieber noch mal überdacht hätte, habe Steinbrück nur gemeint: "Nein, das ist okay so."

Am späten Donnerstagabend äußerte sich Steinbrück zu den Vorwürfen auf einer Wahlkampfveranstaltung in München: “Man ahnt ja gar nicht, was man alles verkehrt machen kann.“

Das SZ-Magazin liegt der Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung bei, im App-Store ist die Ausgabe bereits verfügbar.

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