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Politik: Philippinen: 800 Moslemrebellen begnadigt

Die philippinische Regierung hat am Freitag 800 Rebellen der Islamischen Befreiungsfront Moro (MILF) begnadigt und gleichzeitig eine Verstärkung ihrer Offensive gegen die Separatisten auf der Insel Jolo angekündigt. Die 800 Kämpfer hatten in einer Zeremonie ihre Waffen abgegeben, im Gegenzug wurden ihnen Straffreiheit und ein Betrag von 14 500 Pesos (rund 600 Mark) zugesichert.

Die philippinische Regierung hat am Freitag 800 Rebellen der Islamischen Befreiungsfront Moro (MILF) begnadigt und gleichzeitig eine Verstärkung ihrer Offensive gegen die Separatisten auf der Insel Jolo angekündigt. Die 800 Kämpfer hatten in einer Zeremonie ihre Waffen abgegeben, im Gegenzug wurden ihnen Straffreiheit und ein Betrag von 14 500 Pesos (rund 600 Mark) zugesichert. Zudem kündigte Präsident Joseph Estrada die Vergabe von 2000 Stipendien an Kinder der amnestierten Kämpfer an.

Ein Sprecher der MILF sagte aber, an der Zeremonie in Cagayan de Oro auf der Insel Mindanao hätten keine wirklichen Kämpfer der Gruppe teilgenommen. Stattdessen hätten einfache Leute aus der Umgebung ihre Waffen abgegeben. "MILF-Kämpfer würden lieber sterben als sich zu ergeben", sagte Eid Kabula. Die MILF ist nach der Abu Sayyaf die größere der beiden Guerillaorganisationen, die im islamisch geprägten Süden der Philippinen für einen eigenen Staat oder eine weitergehende Autonomie kämpfen.

Mit der Entführung von 21 Touristen, darunter die Familie Wallert aus Göttingen, hatte die Abu Sayyaf im April dieses Jahres weltweit für Aufsehen gesorgt. Der philippinische Verteidigungsminister Orlando Mercado kündigte am Freitag die Verstärkung der Regierungsoffensive gegen die Abu Sayyaf auf der südphilippinischen Insel Jolo an. Die Ermordung eines katholischen Pfarrers am Donnerstag habe die Notwendigkeit gezeigt, aggressiver gegen die Gruppe vorzugehen, sagte Mercado.

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