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PKK-Konflikt: Türkei fliegt erneut Luftangriffe im Irak

Die türkische Luftwaffe hat am Samstag und Sonntag neue Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak geflogen. Trotz des einbrechenden Winters würden die Luftschläge fortgesetzt, erklärte die Armee.

Die türkische Armee hat am Wochenende erneut kurdische Rebellen im Nordirak aus der Luft angegriffen. Der türkische Generalstab teilte auf der Armee-Website mit, die Luftwaffe habe am Samstagnachmittag "wichtige Stellungen" der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) attackiert. Anschließend habe die Artillerie Stellungen der PKK im Nordirak "bombardiert". Am Sonntag setzte Ankara nach kurdischen Angaben die Luftangriffe auf nordirakisches Gebiet fort. Vom türkischen Generalstab wurden diese Angaben zunächst nicht bestätigt.

Die türkische Luftwaffe habe am Sonntag zunächst Aufklärungsflüge rund um die Kandil-Berge unternommen und dann einzelne Stellungen bombardiert, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf den Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte, Dschabbar Jawar. Zuvor hatte Jawar der Nachrichtenagentur AFP gesagt, die türkische Luftwaffe sei am Samstag in den Luftraum über der irakischen Region El Amadijah eingedrungen und habe später kurdische Dörfer bombardiert. "Wir kennen das Ausmaß der Schäden nicht. Aber diese Gegenden sind weitgehend menschenleer und befinden sich entlang der Grenze zur Türkei", sagte Jawar.

Keine Angaben zu Opferzahlen

Die türkischen Armee machte keine Angaben darüber, wo die Angriffe vom Samstag erfolgten und ob es Opfer gab. In der kommenden Woche würden mehr Informationen dazu veröffentlicht, hieß es in der Stellungnahme des Generalstabs. Der Einsatz werde trotz des winterlichen Wetters fortgesetzt. Bei den Angriffen der türkischen Armee auf die kurdischen Rebellen in den vergangenen Wochen seien "hunderte Terroristen" getötet worden, erklärte die Armee weiter.

Am 16. Dezember hatte die türkische Luftwaffe massiv PKK-Stellungen im Kandil-Gebirge im nordirakischen Grenzgebiet bombardiert. Die US-Regierung war im Vorfeld über den Angriff informiert worden, wie das Pentagon vor wenigen Tagen einräumte. Am Dienstag war die türkische Armee nach eigenen Angaben von der türkischen südosttürkischen Provinz Hakkari aus "sieben Kilometer weit" mit Bodentruppen in den Irak vorgedrungen.

Die Türkei hatte seit Oktober immer wieder mit Angriffen auf kurdische Kämpfer im Nordirak gedroht. Damals hatte das türkische Parlament der Regierung grünes Licht für grenzüberschreitende Militäreinsätze gegen die PKK gegeben. Ankara wirft der autonomen kurdischen Regierung im Nordirak vor, nicht ausreichend gegen die PKK-Rebellen vorzugehen, welche die Grenzregion als Rückzugsort für ihren Kampf gegen die Regierung in Ankara nutzen. Die türkische Regierung vermutet, dass sich in der Grenzregion 3500 kurdische Kämpfer verschanzen. (jvo/AFP)

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