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Politik: Pläne zur Erstürmung des entführten Airbus dementiert

Die am Donnerstag zunächst freigelassene Geisel der Luftpiraten in Kandahar ist nach Angaben der afghanischen Behörden wieder in das gekaperte Flugzeug zurückgekehrt. Der 25-jährige Inder, der gesundheitliche Beschwerden hatte, sei medizinisch versorgt worden, erklärte Flughafen-Direktor Haji Rehmatullah.

Die am Donnerstag zunächst freigelassene Geisel der Luftpiraten in Kandahar ist nach Angaben der afghanischen Behörden wieder in das gekaperte Flugzeug zurückgekehrt. Der 25-jährige Inder, der gesundheitliche Beschwerden hatte, sei medizinisch versorgt worden, erklärte Flughafen-Direktor Haji Rehmatullah. Nach rund 90 Minuten sei er wieder auf das Rollfeld gefahren worden und zu Fuß in das an Heiligabend gekaperte Flugzeug zurückgekehrt. Der Mann leidet nach Angaben eines Regierungsmitarbeiters an Krebs. Der indische Diplomat Ghanashyam sagte, die Taliban hätten die Entführer vor den Konsequenzen ihrer Handlungen gewarnt. "Sie sagten den Luftpiraten, sie würden sie zur Verantwortung ziehen, falls einer der Passagiere auf Grund von Gewaltanwendung oder Krankheit sterbe.

Unterdessen will Indien offenbar auf die Forderungen der Luftpiraten eingehen, die seit Heiligabend 160 Geiseln in ihrer Hand haben. Wie der afghanische Außenminister Ahmed Muttawakil bestätigte, erklärten sich die indischen Unterhändler bereit, militante Gesinnungsgenossen der Entführer freizulassen. Die Entführer haben die Freilassung von 35 in Indien inhaftierten kaschmirischen Unabhängigkeitskämpfern sowie des pakistanischen Geistlichen Maulana Masood Azhar gefordert. "Sie verhandeln noch über die Zahl der Gefangenen", sagte Muttawakil. Nach Angaben von Diplomaten wollten die Luftpiraten jedoch bisher nicht von ihrer Forderung nach Freilassung der 36 Personen abweichen. "Wir haben es mit intelligenten und hoch motivierten Leuten zu tun", sagte Ghanashyam. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums in Neu-Delhi erklärte, bisher sei keine Einigung mit den Luftpiraten erzielt worden.

Erst am Mittwoch hatten die Entführer in dem seit sieben Tagen andauernden Geiseldrama auf einen Teil ihrer Forderungen verzichtet. Sie ließen ihre Forderung nach einem Lösegeld in Höhe von 200 Millionen Dollar (rund 380 Millionen Mark) sowie nach Rückgabe der Leiche eines in diesem Jahr getöteten Kämpfers fallen. Laut Muttawakil seien die Entführer davon überzeugt worden, dass es gegen die islamischen Lehren verstoße, Lösegeld zu verlangen und eine Leiche zu exhumieren.

Unterdessen umstellten Taliban-Soldaten den Airbus A-300. Hinzu kamen ein Militärfahrzeug mit einem Raketenwerfer und ein weiteres mit einer Stingerrakete. Muttawakil erklärte, dies sei aus Sicherheitsgründen geschehen. "Wir planen keine Operation".

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