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„Please leave my town“: Wie ein höflicher Brite Johnson seiner Stadt verwies

Boris Johnson sucht die Nähe zu seinen Wählern, doch nicht alle wollen ihn in ihrer Stadt haben. Das Video von einer solchen Begegnung geht jetzt viral.

Der britische Premier Boris Johnson ist bereits im Wahlkampfmodus für mögliche Neuwahlen, deshalb absolviert er derzeit viele Besuche außerhalb Londons. Bei einem dieser Besuche, in West Yorkshire, sollte es um Investitionen der Regierung in die Polizei gehen. Doch Schlagzeilen machte ein anderes Ereignis dort.

Am Rand der Veranstaltung traf er auf mehrere Bürger. Ein älterer Herr nutzte die Gelegenheit, Johnson persönlich zu begegnen. Er schüttelte dem Premierminister die Hand, lächelte und forderte ihn auf, bitte seine Stadt zu verlassen. Johnson erwiderte: „Das werde ich bald“ und wurde daraufhin von dem Mann mit einem Klaps auf die Schulter verabschiedet.

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Der lediglich drei Sekunden lange Clip aus den BBC Nachrichten ging in kürzester Zeit viral, wurde bereits 2,7 Millionen mal geklickt und tausendfach geteilt. Twitter-User feiern den Mann als Nationalhelden und loben seinen freundlichen Umgangston. Die feine britische Art findet großen Anklang.

„Ich glaube #PleaseLeaveMyTown ist der Hashtag, auf den wir gewartet haben", schrieb der Twitternutzer Alex Andreou unter seinem Post. „So geht Wutbürger auf Britisch! Da können wir noch etwas lernen!“, twitterte ein weiterer User. In den Kommentarspalten finden sich kaum Johnson-Befürworter.

Die britische Zeitung „Guardian“ berichtete, dass Johnson am Donnerstag auch mit wenig freundlicher Ablehnung konfrontiert war. Ein Bewohner der in West Yorkshire gelegenen Stadt Morely beschuldigte Johnson, „Spielchen zu spielen“. Der Premierminister solle eigentlich in Brüssel sein, um über den Brexit zu verhandeln.

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Bei seinem Besuch in West Yorkshire hielt Johnson auch eine Rede vor Polizeianwärter. Darin warb er für eine Aufstockung der Mittel für die Polizei. Kritiker warfen ihm vor, die angehenden Polizisten als „Kulisse“ für seine politische Botschaft zu benutzen. Die britische Zeitung „Independent“ berichtete, dass die Polizeischüler sehr lange stehend auf Johnson warten mussten. Als eine junge Frau hinter dem Premier einen leichten Schwächeanfall erlitt, habe Johnson einfach weitergesprochen.

Die innenpolitische Sprecherin der Labour-Partei, Diane Abbott, twitterte: „Johnson hat die Schüler im Stehen warten lassen, und - wenig überraschend - eine von ihnen scheint einen Schwächeanfall erlitten zu haben. Er hat das gesehen, und er hat es ignoriert. Das zeigt alles, was man über diesen Mann wissen muss - und wie wichtig ihm der Polizeidienst wirklich ist.“

Laurence Gorodiski

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