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Politik: Plutoniumlager in Hanau wird geräumt

Hanau In Hanau lagern bis heute große Mengen waffentaugliches Plutonium. Nun hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Weg zur Räumung des Plutoniumbunkers frei gemacht.

Hanau In Hanau lagern bis heute große Mengen waffentaugliches Plutonium. Nun hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Weg zur Räumung des Plutoniumbunkers frei gemacht. Die Kernbrennstoffe des nie in Betrieb gegangenen „Schnellen Brüters“ sollen bis Sommer 2005 nach Frankreich transportiert werden, teilte BfS-Präsident Wolfram König am Dienstag in Berlin mit. In La Hague wird das in Hanau verwahrte Plutonium dann zu Brennelementen (Mox) für herkömmliche Reaktoren verarbeitet.

Etwa zehn Straßentransporte mit gepanzerten Sicherungsfahrzeugen sollen die brisante Fracht bis Juni 2005 über die Grenze bringen. Im Gegensatz zu abgebrannten Brennelementen, die nur etwa 0,6 Prozent Plutonium enthalten, haben die 205 Brennelemente aus Hanau einen Plutoniumgehalt von bis zu 35 Prozent. Insgesamt sind es zwei Tonnen Plutonium. Sie wären zur Herstellung dutzender Atomwaffen geeignet und können nicht in einem Endlager deponiert werden. Daher der Transport nach La Hague.

Die Brennelemente waren für einen Brutreaktor gedacht – eine Technologie, die in Deutschland 1991 aufgegeben wurde. Den Steuerzahler und die Industrie hat sie etwa 3,5 Milliarden Euro gekostet. Allein Transport und Umarbeitung der verbliebenen Brennelemente kosten nun knapp 200 Millionen. tdp

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