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Polen: Spitzel-Vorwürfe gegen Bischof

Der polnische Innenminister Ludwik Dorn hat die Geheimdienst-Vorwürfe gegen den neuen Warschauer Erzbischof Stanislaw Wielgus als "sehr, sehr beunruhigend" bezeichnet.

Warschau - "Wir alle leben in einem gewissen Zustand der Erwartung und Anspannung, weil wir Mitglieder der Kirche sind oder weil die Kirche in Polen sehr wichtig ist", sagte Dorn im polnischen Rundfunk. Es gelte nun, auf die Ergebnisse der kirchlichen oder staatlichen Kommission zu warten, die den "Fall Wielgus" derzeit untersuchen. Wielgus soll am Sonntag in sein Amt eingeführt werden und die Nachfolge von Kardinal Jozef Glemp antreten.

Mehrere polnische Medien werfen dem 67 Jahre alten Geistlichen vor, viele Jahre lang Informant des kommunistischen Geheimdienstes gewesen zu sein und Amtsbrüder bespitzelt zu haben. Das Nachrichtenmagazin "Wprost" berichtete am Mittwoch in seiner Online- Ausgabe, Wielgus habe 1973 eine Verpflichtungserklärung beim Sicherheitsdienst unterschrieben und im Gegenzug einen Reisepass für ein Studium in München erhalten. Die Originalakte sei zwar zerstört worden, es existierten jedoch Mikrofilme mit den Beweisen im Archiv des Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN), das für die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit zuständig ist. (tso/dpa)

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