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Sozialministerin Nahles. Rente ist das Aufsteigerthema des Politbarometers im April.

© dpa

Politbarometer: Arbeitslosigkeit und Rente treiben die Deutschen um

Es bleibt dabei - die Deutschen neigen zur Zufriedenheit mit ihrer Regierung. Die meisten Sorgen lösen Sozialthemen aus.

Von Michael Schmidt

Die Deutschen sind mit ihrer Regierung weitgehend zufrieden. In einer Umfrage des Politbarometers im Auftrag von Tagesspiegel und ZDF fällt die Gesamtbewertung der Regierung kaum verändert und damit weiter klar positiv aus: „Alles in allem gesehen“, sagen 70 Prozent der Befragten zur Kabinettsarbeit insgesamt „eher gut“ und 23 Prozent sagen „eher schlecht“. Die Arbeit der Kanzlerin bewerten unterm Strich 79 Prozent eher positiv und 17 Prozent eher negativ.

Als wichtigste Themen wurden Arbeitslosigkeit und fehlende Jobs genannt (23 Prozent) - dann mit erheblichem Bedeutungszuwachs Rente, Rentenbeschlüsse beziehungsweise die Alterssicherung (21 Prozent) vor Umwelt und Energiewende (14 Prozent), Ausländer, Integration und Zuwanderung (12 Prozent), Ukraine/Russland-Konflikt (9 Prozent). Vor einem Jahr, Anfang April 2013, hieß das Top-Problem in Deutschland mit 23 Prozent ebenfalls Arbeitslosigkeit, vor zehn Jahren erreichte derselbe Themenkomplex 69 Prozent – übrigens auch damals gefolgt von Rente und Alterssicherung mit 18 Prozent der Nennungen. Nachdem die Politik um die konkrete Ausgestaltung der Rente mit 63 streitet, gehen die Meinungen zu Details auch in der Bevölkerung zu diesem grundsätzlich hochakzeptierten Projekt weit auseinander: Für gut jeden Zweiten der Befragten sollte das vorgezogene Renteneintrittsalter nur für diejenigen Arbeitnehmer gelten, die mindestens 45 Jahre lang tatsächlich gearbeitet haben, mit 43 Prozent sind nur etwas weniger dabei für die Anrechnung möglicher Zeiten von Arbeitslosigkeit. Dass entsprechende Phasen ohne Job bei der Berechnung mitgezählt werden sollen, wollen 44 Prozent der SPD-, 58 Prozent der Linke-, 49 Prozent der Grünen-, 41 Prozent der AfD- und 34 Prozent der CDU/CSU-Anhänger.

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, könnte die FDP etwas zulegen und die AfD würde etwas schwächer, alle anderen Parteien blieben konstant.
Wäre am Sonntag Bundestagswahl, könnte die FDP etwas zulegen und die AfD würde etwas schwächer, alle anderen Parteien blieben konstant.

© Tsp/Politbarometer

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, könnte die FDP etwas zulegen und die AfD würde etwas schwächer, alle anderen Parteien blieben konstant. Demnach erreicht die CDU/CSU in unserer Projektion weiter 41 Prozent und die SPD weiter 25 Prozent, Grüne und Linke liegen beide unverändert bei jeweils zehn Prozent. Die AfD könnte mit vier Prozent (-1) rechnen und die FDP mit ebenfalls vier Prozent (+1), die sonstigen Parteien liegen zurzeit bei 6 Prozent (+/-0).

Die Europawahl in sechs Wochen lässt die meisten Deutschen derzeit noch kalt. 72 Prozent gaben an, nur geringes oder gar kein Interesse an der Abstimmung zu haben. Wäre bereits am Sonntag Europawahl, würde die Union mit 39 Prozent (unverändert) klar vor der SPD liegen, die auf 27 Prozent (plus 1) käme. Es folgen die Grünen mit 11 Prozent (minus 1), die Linke mit 8 Prozent (unverändert), die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) mit 6 Prozent (unverändert) und die FDP mit 3 Prozent (unverändert).

Die Forschungsgruppe Wahlen interviewte für die repräsentative Umfrage von Dienstag bis Donnerstag 1226 Wahlberechtigte.

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