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Verbesserte Stimmung. Alexis Tsipras und Angela Merkel.

© AFP

Politbarometer: Deutsche sehen Griechenland positiver

Laut Politbarometer von Tagesspiegel und ZDF sind nach dem Besuch von Alexis Tsipras in Deutschland die Deutschen positiver gegenüber Griechenland gestimmt. Eine Mehrheit ist jetzt für den Verbleib des Landes in der Eurozone.

Berlin - Nach dem Berlin-Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras ist wieder eine Mehrheit der Deutschen für einen Verbleib Griechenlands im Euro. In dem am Freitag veröffentlichten Politbarometer von Tagesspiegel und ZDF sprachen sich 49 Prozent der Befragten für einen Verbleib aus, 45 Prozent waren für den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Damit hat sich die Stimmung gedreht. Im vorherigen Politbarometer vor zwei Wochen waren noch 52 Prozent für den Austritt und 40 Prozent für den Verbleib.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland werden allerdings weiter von einer deutlichen Mehrheit von 63 Prozent der Befragten als schlecht wahrgenommen. Nur ein Drittel der Befragten stufte sie als gut ein, gerade mal 20 Prozent erwarten eine Verbesserung des Verhältnisses. Dementsprechend fällt auch das Urteil zu möglichen Reparationszahlungen aus. Mehr als drei Viertel der Deutschen sprechen sich gegen Entschädigungszahlungen der Deutschen an Griechenland für Verbrechen der Nationalsozialisten aus. 78 Prozent der Befragten sind gegen Reparationen, 15 Prozent befürworten diese. Der Rest ist in der Frage unentschlossen. Im Zweiten Weltkrieg hatte die SS  furchtbare Massaker auch in Griechenland verübt, so im Juni 1944 im Ort Distomo. Im einzigen Entschädigungsabkommen mit Griechenland wurde vor 55 Jahren eine Zahlung von 115 Millionen Mark vereinbart. Forderungen nach weiteren Leistungen weist die Bundesregierung zurück.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 41 Prozent Zustimmung. Dies sind zwei Prozentpunkte weniger als Anfang März. SPD und Grüne könnten um jeweils einen Punkt zulegen, sie kamen in der Umfrage auf 25 beziehungsweise elf Prozent. Die Linke mit neun Prozent und die Alternative für Deutschland (AfD) mit sechs Prozent blieben unverändert. Auch die Werte der FDP veränderten sich in der Umfrage nicht, mit drei Prozent Zustimmung würde sie weiter deutlich die Fünf-Prozent-Hürde verpassen. Bei den wichtigsten zehn Politikern konnte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in der Beliebtheit deutlich zulegen und erreichte in einer Skala von plus fünf bis minus fünf einen Wert von 2,3 Punkten. Damit verbesserte sich Steinmeier auf Platz zwei hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für die repräsentative Umfrage von Dienstag bis Donnerstag 1219 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Tsp

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