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Politbarometer: Schwarz-Gelb nur noch knapp vorn

Wäre an diesem Sonntag die Bundestagswahl, läge eine Koalition aus Union und die FDP nach wie vor vorn – doch es wird enger.

Laut der aktuellen Umfrage des Politbarometers der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF und des Tagesspiegels ist es nur noch eine knappe Mehrheit (Union 36, FDP 13 Prozent). Die Forschungsgruppe hat 1352 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte vom 15. bis 17. September telefonisch befragt.

Gefragt, von wem sie sich am liebsten regieren lassen würden, favorisieren 26 Prozent der Wähler Schwarz-Gelb – im Vergleich zur Vorwoche sank die Zustimmung für die Konstellation um zwei Prozentpunkte. Dagegen ist der Zuspruch für ein Bündnis aus CDU/CSU und SPD um fünf Prozentpunkte gestiegen (21 Prozent). Eine rot-grüne Koalition wünschen sich nur zwölf Prozent – zwei Prozentpunkte mehr als vorige Woche. Andere Koalitionen kommen höchstens auf vier Prozent.

Eine Woche vor der Wahl ist das Interesse an der Bundestagswahl unverändert: nicht übermäßig (61 Prozent). Die Mehrheit der Befragten weiß schon, wo sie ihr Kreuz macht (59 Prozent), doch im Vergleich zur letzten Bundestagswahl (67 Prozent) sind die Wähler derzeit unsicherer. 26 Prozent wissen noch gar nicht, wo und ob sie ihr Kreuz machen werden, 15 Prozent wollen sich vielleicht noch umentscheiden.

Bei der Kanzler-Frage ist Angela Merkel (CDU) weiter klar die Favoritin (59 Prozent), wobei Herausforderer Frank- Walter Steinmeier (SPD) seit vier Wochen aufholt. 32 Prozent hätten ihn lieber als Kanzler, er verbessert sich damit um drei Prozentpunkte. Bei den Eigenschaften kann eigentlich keiner der Kandidaten die Wähler richtig überzeugen – sie sehen kaum Unterschiede. Das TV-Duell hat diesen Trend noch verstärkt. Lag Merkel bei den Sympathiewerten vorige Woche noch eindeutig vorn (45 Prozent), befinden sie diesmal nur noch 36 Prozent der Befragten als sympathischer. Steinmeier verbessert sich von 17 auf 21 Prozent. Bei der Glaubwürdigkeit – Merkels vormaligem Steckenpferd (von 36 auf 28 Prozent) – und dem Schaffen neuer Jobs sieht die Mehrheit keinen Unterschied mehr.

Wäre am Sonntag in Schleswig-Holstein und Brandenburg Landtagswahl, müssten die Regierungsparteien im Norden mit starken Verlusten rechnen: Die CDU käme von 40,2 auf nur 32 Prozent, die SPD von 38,7 auf 27 Prozent. Im Osten zeichnen sich keine großen Veränderungen der Kräfteverhältnisse ab. sdw

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