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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

© dpa

Politbarometer: Union legt zu - keine Mehrheit für Rot-Rot-Grün

Dem neuen Politbarometer zufolge legt die Union etwas zu. Für Rot-Rot-Grün gibt es derzeit keine Mehrheit. Angela Merkel Popularität steigt wieder.

Als einzige der großen Parteien haben CDU/CSU im neuen "Politbarometer" von ZDF und Tagesspiegel zugelegt: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 34 Prozent. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im vorherigen "Politbarometer" vor zwei Wochen.

Die SPD liegt in der am Freitag veröffentlichten Umfrage unverändert bei 22 Prozent, die Grünen verlieren einen Punkt und erreichen zwölf Prozent. Die Linke liegt unverändert bei zehn Prozent, die AfD weiterhin bei 13 Prozent und die FDP kommen abermals auf fünf Prozent.

Damit erhielte die derzeit regierende große Koalition aus Union und SPD weiterhin auf eine Mehrheit. Von den politisch denkbaren Dreierbündnisse hätte eine Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP eine Mehrheit, nicht jedoch ein linkes Bündnis aus SPD, Linkspartei und Grünen.

Die Umfrage erstellte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF und den Tagesspiegel. Dafür wurden vom 11. bis 13. Oktober 1188 Wahlberechtigte am Telefon befragt.

Gewünschte Koalition

Wenn es um die gewünschte Bundesregierung nach der nächsten Bundestagswahl geht, nennen aktuell 23% (August: 19%; September: 20%) eine große Koalition aus Union und SPD. 11% sprechen sich für Rot-Grün aus (August: 11%; September: 11%), 8% hätten gern ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen (August: 10%; September: 8%), 6% sind für eine Koalition aus CDU/CSU und FDP (August: 8%; September: 6%). 8% sind derzeit für Rot-Rot-Grün (August: 5%; September: 9%), 4% für Rot-Rot (August: 3%; September: 2%). Verschiedene sonstige Konstellationen werden von zusammen 17% genannt (August: 17%; September: 21%), mit „weiß nicht“ antworten hier 23% (August: 27%; September: 23%).   (S. 15)

Einstellung zu Merkel und Gabriel als Kanzlerkandidaten

Eine Mehrheit aller Befragten (53%) fände es gut, wenn Angela Merkel ein weiteres Mal für die Union als Kanzlerkandidatin antreten würde (Juni-I: 58%; September: 54%), 43% hielten dies für schlecht (Jun–i-I: 38%; September: 42%), 4% haben dazu keine Meinung (Juni-I: 4%; September: 4%). Positiv fänden eine vierte Kanzlerkandidatur Merkels 79% der CDU/CSU-, 55% der SPD-, 64% der Grünen- und 53% der FDP-Anhänger. Etwas niedriger fällt die Zahl bei den Linke-Anhängern (48%) aus, die AfD-Anhänger sind mehrheitlich dagegen (gut: 7%; schlecht: 93%). 

Sollte Sigmar Gabriel für die SPD als Kanzlerkandidat antreten, fänden dies lediglich 35% aller Wahlberechtigten gut (Juni-I: 36%; September: 41%), eine gewachsene Mehrheit von 60% spricht sich dagegen aus (Juni-I: 55%; September: 49%), 5% machen dazu keine Angabe (Juni-I: 9%; September: 10%). In der SPD-Anhängerschaft (gut: 51%; schlecht: 48%) steht man einer Kandidatur Gabriels gespalten gegenüber, alle anderen Parteianhängergruppen hielten dies mehrheitlich für schlecht.   (S. 17)

K-Frage

Sollten Angela Merkel und Sigmar Gabriel jeweils als Kanzlerkandidaten antreten, liegt die Bundeskanzlerin in der Präferenz der Befragten mit 56% (September: 56%) vorn. 33% aller Wahlberechtigten (September: 30%) würden den SPD-Vorsitzenden als Bundeskanzler bevorzugen. Keine Angabe machen hier 11% (September: 14%). Lieber Angela Merkel als künftige Regierungschefin möchten 87% der CDU/CSU, 57% der Grünen-, 82% der FDP-, aber auch 51% der Linke-Anhänger. Bei den SPD-Anhängern liegt Gabriel mit 58% vorn (Merkel: 38%), und auch von den AfD-Anhängern entscheiden sich mehr Befragte für Gabriel (42%) als für Merkel (21%) (keine Angabe: 37%).   (S. 18)

Beurteilung der Bundeskanzlerin

Die Leistungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel insgesamt beurteilen zurzeit 69% aller Bürgerinnen und Bürger als gut (August: 62%; September: 62%), 27% halten diese für nicht gut (August: 35%; September: 35%), 4% äußern sich dazu nicht (August: 3%; September: 3%). Mehrheiten in den Reihen aller Parteianhängergruppen mit Ausnahme der AfD-Anhänger stellen Angela Merkel für ihre Arbeit als Regierungschefin ein eher gutes Zeugnis aus.   (S. 14)

Beurteilung von Spitzenpolitikern in Deutschland

Alles in allem werden die zu den Top Ten zählenden Spitzenpolitikerinnen und -politiker nicht viel anders als in der letzten Zeit bewertet. Wie immer wurde die Einstufung nach Sympathie und Leistung mittels der Skala von +5 bis -5 (halte sehr viel von / halte gar nichts von) vorgenommen. Cem Özdemir, Parteivorsitzender der Grünen, gehört jetzt nach Meinung der Befragten wieder zu den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern, ausgeschieden aus dem Ranking ist dagegen die Linke-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht. (Tsp/AFP)

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