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Findet Vergewaltigungen "manchmal richtig": Babulal Gaur, Innenminister des Indischen Bundesstaates Madhya Pradesh.

© dpa

Politiker in Indien: „Vergewaltigung ist manchmal richtig“

Babulal Gaur, der Innenminister des indischen Bundesstaates Madhya Pradesh, befürwortet die Vergewaltigung von Frauen - "manchmal" jedenfalls. Und rät ihnen, Judo oder Karate zu lernen.

Bisher sind die brutalen sexuellen Übergriffe in Indien von Politikern meist verharmlost worden; nun hat sich der Innenminister des Bundesstaats Madhya Pradesh sogar befürwortend geäußert. „Es ist eine soziale Tat, die vom Mann und der Frau abhängt. Manchmal ist es richtig und manchmal falsch“, sagte Babulal Gaur laut der indischen Zeitung „Hindustan Times“ vom Freitag. In seinem Staat Madhya Pradesh wurde im vergangenen Jahr eine Schweizerin auf einer Fahrradtour von mehreren indischen Männern vergewaltigt.

Die Politik könne nichts tun, um diese Taten zu verhindern, fügte Gaur laut der indischen Agentur IANS hinzu. Er riet Frauen, Judo oder Karate zu lernen, um sich zu verteidigen. Die Sprecherin der rivalisierenden Kongresspartei, Shobha Ozha, erwiderte laut IANS: „Wer kann ein dreijähriges Kind oder eine 80-Jährige trainieren?“ In den vergangenen Wochen waren auch Vergewaltigungen von Kleinkindern und Großmüttern ans Tageslicht gekommen.
Seit der Vergewaltigung, Folter und Ermordung einer Studentin in Neu Delhi wird in Indien vor allem in den Städten mehr über sexuelle Gewalt gesprochen. Aktivisten meinen, auf dem Land habe sich gerade für die Armen und Unterdrückten wenig geändert. In der vergangenen Woche waren zwei Mädchen vergewaltigt und an einem Baum erhängt worden. (dpa)

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