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Porträt: CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann

Joachim Herrmann gilt als einer der "Kronprinzen" für die Nachfolge des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber - auch wegen seines Alters.

München - Der Chef der mächtigen CSU-Landtagsfraktion ist mit 50 Jahren in der Riege der möglichen Anwärter auf das höchste Staatsamt in Bayern relativ jung. Kritiker werfen dem Mittelfranken Herrmann allerdings Führungsschwäche vor und ziehen als Beleg unter anderem das Patt in der CSU-Fraktion bei der Abstimmung über den Ladenschluss heran. Als ungeschickt interpretierten Gegner Herrmanns dessen Äußerungen, er sehe sich als Moderator. Sein Vorstoß, nach dem Vorbild des CSU-Präsidiums auch bei der Fraktionsklausur in Wildbad Kreuth eine Solidaritätsadresse für den angeschlagenen Stoiber zu verabschieden, stieß auf Widerstand in der Landtags-CSU.

Seit der Landtagswahl 2003 ist Herrmann Chef der 124-köpfigen CSU-Fraktion, die mit Zwei-Drittel-Mehrheit den Landtag dominiert. Als Fraktionsvize hatte er sich zuvor als Organisator und Strippenzieher Respekt in der CSU-Truppe verschafft. Herrmann sei ein "eigenwilliger und nicht immer pflegeleichter Kollege", sagte Stoiber seinerzeit.

Mit mittelfränkischer Hausmacht ausgestattet

Herrmann gehört dem Landtag seit 1994 an. Wechselfälle hat er schon in früheren Jahren seiner Politkarriere erlebt. In seiner nur eineinhalbjährigen Amtszeit als stellvertretender CSU-Generalsekretär (1997/1998) tappte er mehrfach in Fettnäpfchen. So lösten missverständliche Äußerungen zur Ökosteuer bei der Parteispitze Kopfschütteln aus.

Herrmann startete seine Karriere in der bayerischen Staatskanzlei. Dort war er von 1984 an für vier Jahre unter dem damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß Regierungsrat. In seiner Heimatstadt Erlangen ist der Vater von drei Kindern kommunalpolitisch aktiv. Als Chef der CSU Mittelfranken hat er seit 2001 auch seine eigene Hausmacht. (tso/dpa)

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