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Politik: Potenzierte Versäumnisse (Kommentar)

Der internationale Vergleich der Bildungssysteme in den hoch entwickelten Industrieländern der OECD hält den Deutschen wieder einmal einen blitzenden und einen verschmutzten Spiegel vor. Zu wenige Studenten werden in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ausgebildet.

Der internationale Vergleich der Bildungssysteme in den hoch entwickelten Industrieländern der OECD hält den Deutschen wieder einmal einen blitzenden und einen verschmutzten Spiegel vor. Zu wenige Studenten werden in den Ingenieur- und Naturwissenschaften ausgebildet. Schröders Green-Card-Offensive kann nur Löcher stopfen - den Nachholbedarf in Schulen und Hochschulen ersetzt die Green Card nicht. Das nur durchschnittliche Abschneiden deutscher Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften steht am Anfang, an den Hochschulen folgt eine unzureichende Wahl der schwierigen Studiengänge, und am Ende kumuliert alles im Mangel an qualifiziertem Personal in der Wirtschaft. So potenzieren sich Versäumnisse. Bundesbildungsministerin Bulmahn hat Recht, wenn sie den überlangen Studienzeiten, den hohen Abbrecherquoten, der nur durchschnittlichen Zahl der Hochschulabsolventen mit einer Radikalreform begegnen will: Bachelor und Master könnten die Wende herbeiführen, sofern die Hochschulen diese Reform positiv gestalten und nicht widerwillig übernehmen. Auffallend ist der hohe Bildungsgrad der deutschen Bevölkerung: Ein erfolgreiches duales System in der Berufsausbildung und ein hoher Anteil der Bevölkerung mit Abitur sorgen für die positiven Effekte.

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