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Hoch das Tässchen! An diesem Sonntag wird Aleksandr Lukaschenko ein weiteres Mal zum Präsidenten von Weißrussland gewählt.

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Präsidentschaftswahl in Weißrussland: Vier Begegnungen in "Europas letzter Diktatur"

Iryna sagt, in ihrem Land werde man paranoid. Ljubas Sohn wurde hingerichtet. Uladzimir hofft auf ein Aus für Lukaschenko - den Natascha verehrt.

Ein blitzblanker Bugatti platzt aus einer Nebenstraße heraus und drängelt sich rein in den Verkehr auf dem Prospekt Niezawisimosti. Sein schwarzer Lack glänzt in der strahlenden Sonne wie die anderen Autos auch, teure Modelle fast alle, von BMW, Mercedes, Toyota. Eine Frau auf himmelhohen Pumps, den Blick auf ihr iPhone gerichtet, stolpert und schaut schnell im Schaufenster der nächsten Boutique, ob alles noch sitzt.

Natascha, die das beobachtet hat, ist entzückt. Das ist das Minsk, das sie liebt. Das, in dem man gut lebt. Sie schaut sich um. Keine Obdachlosen, kein Dreck, die Straßen sauber und voller großer Autos. Sie steuert ein Tischlein an, das auf dem Gehweg steht. Natascha ist 50 Jahre alt, eine kräftige, gepflegte Frau, Lehrerin, und jetzt, nach Dienstschluss ins Stadtzentrum gekommen, um an diesem Tischlein Wahlwerbung zu machen. Das hat sie noch nie zuvor getan. Es wäre auch nicht nötig, aber es ist ihr ein Bedürfnis.

Sie hat noch nie Wahlwerbung gemacht. Nötig ist die auch nicht

Das Tischlein steht am Rande des Bürgersteigs. Breit ist der, wie in Minsk üblich. Vielleicht weil er so breit ist, kommen so wenig Leute vorbei. Oder vielleicht, weil sie daran nicht gewöhnt sind, dass jemand für einen Kandidaten wirbt. Also spricht Natascha vor allem mit Touristen, die verwundert auf ihre Flyer und Plakate mit dem Kopf von Aleksandr Lukaschenko schauen. Touristen gab es in Minsk früher so gut wie gar nicht, aber seit der Hockeyweltmeisterschaft 2014 sind es mehr geworden. „Wussten Sie, dass der Präsident gern Hockey spielt?“, fragt Natascha die Interessierten.

Im Gleichschritt! Seit 1994 ist Aleksandr Lukaschenko Präsident in Weißrussland, eine ganze Generation - hier junge Leute bei einer ehrenvollen Mahnwache an einer Kriegsgedenkstätte - ist mit ihm an der Staatsspitze aufgewachsen. Und daran wird dieser Wahlsonntag auch nichts ändern.
Im Gleichschritt! Seit 1994 ist Aleksandr Lukaschenko Präsident in Weißrussland, eine ganze Generation - hier junge Leute bei einer ehrenvollen Mahnwache an einer Kriegsgedenkstätte - ist mit ihm an der Staatsspitze aufgewachsen. Und daran wird dieser Wahlsonntag auch nichts ändern.

© privat

Dass sie jetzt an diesem Tischlein sitzt, hat auch mit ihrer Großmutter zu tun, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt hat und danach Jahr für Jahr den Befreiungstag feierte und sich so freute, dass ihre Kinder, Enkel, Urenkel solche Gräuel nicht erleben müssen. Aber das sei jetzt vorbei, sagt Natascha. „Jetzt weint sie, sie hat wieder Angst vor dem, was jetzt in der Ukraine passiert.“ Und dass so etwas wie im Nachbarland bei ihnen nicht ausbricht, Revolution, Kämpfe, Krieg, das könne Lukaschenko gewährleisten.

Aleksandr Lukaschenko wurde 1994, kurz nach Ende der Sowjetunion, erstmals zum Präsidenten gewählt. Eine ganze Generation wuchs unter seiner Herrschaft auf, es gibt Kinder, die denken, die Worte Lukaschenko und Präsident seien Synonyme – und der morgige Sonntag wird daran nichts ändern: Dann sind Präsidentschaftswahlen, und der Amtsinhaber wird ein fünftes Mal gewählt werden.

Lokalpatriotismus ist in: Man spricht Weißrussisch und stickt

Weißrussland ist ein seltsames Land geworden. Das fängt schon bei der Sprache an. Auf Weißrussisch und Russisch erinnern die Plakate an die Präsidentschaftswahl. Im Bus werden die Haltestellen auf Weißrussisch angesagt, in der U-Bahn – auf Russisch. Die zweisprachigen Namen der U-Bahn-Stationen sorgen bei den Touristen für Verwirrung. Woher soll man wissen, dass Oktjabraskaja auf Russisch das Gleiche wie Kastrytscheskaja ist?

Die Zeiten, als man sich in den Städten geschämt hat, Weißrussisch zu sprechen, weil die Sprache als ländlich und ordinär galt, sind vorbei. Die Sprache ist Mode geworden, wie auch die traditionellen Volksstickereien. Und Lukaschenko hat reagiert: Seine diesjährige Rede zur Nationalfeier hielt er auf Weißrussisch.

Die Erklärung für alle Rätsel: "belorusiskij cud", weißrussisches Wunder

Angefangen aber hatte er noch äußerst prosowjetisch. In seiner ersten Amtszeit richtete die Außenpolitik des Landes Richtung Osten aus, machte Privatisierungen rückgängig, sodass die Wirtschaft bis heute vornehmlich von staatlichen Unternehmen lebt, und er ließ Oppositionelle verschwinden, was der Westen mit Sanktionen quittierte. Dort wird Weißrussland oft „Europas letzte Diktatur“ genannt. Es gibt Wahlen, die keine sind, es gibt keine Rechtssicherheit, aber die Todesstrafe per Genickschuss, die regelmäßig exekutiert wird. Es gibt einen regimetreuen Rundfunk, der Lukaschenkos Politik gut verkauft. Es gibt viele Verbote, aber nicht alles, was nicht erlaubt ist, ist auch verboten. Es gibt illegale Radiosender, die regelmäßig ausgehoben werden, nur um an anderem Ort umstandslos neu anzufangen, es gibt illegale Schulen, die trotzdem unterrichten, und wenn jetzt die Wirtschaft, die vor allem an Russland hängt, kriselt und Menschen arbeitslos werden, dann wird zur Volksberuhigung das abendliche Alkoholverbot aufgehoben, und nun kommt auch noch die neue Literaturnobelpreisträgerin aus Weißrussland, Swetlana Alexijewitsch, deren Bücher nur unterm Ladentisch verkauft werden.

Man lebt in einer Grauzone, die hier vielleicht breiter ist als anderswo

Für die vielen Rätselhaftigkeiten des Alltags gibt es eine Redewendung. „Belorusiskij cud“, weißrussisches Wunder. Das hört man auch, wenn man fragt, wieso eine Zweizimmerwohnung in Minsk 300 Euro Miete kosten kann, wo doch das Durchschnittseinkommen 300 Euro beträgt. Es ist ein Begriff für die Grauzone des Lebens, die in Weißrussland viel breiter zu sein scheint als anderswo. Und in der man sich problemlos einrichten kann, wenn man nicht zu nah an die Ränder kommt. Wahrscheinlich gibt es deshalb so viele Menschen im Land, die wie Natascha froh über Lukaschenkos Allgegenwart sind und ihr zustimmen, wenn sie sagt: „Nur unserem Präsidenten ist es zu verdanken, dass es hier ist, wie es ist.“ Sauber und friedlich und auf eine Art geregelt.

Über diese Art gibt es viele Witze in Weißrussland. Einer geht so: Wissenschaftler stellen für ein Experiment einen Stuhl in ein dunkles Zimmer, in dessen Sitzfläche ein Nagel geschlagen wurde. Als Erster kommt der Russe herein. Er setzt sich, schreit, springt auf, sieht den Nagel, wirft den Stuhl gegen die Wand und geht wütend weg. Dann kommt der Ukrainer. Er setzt sich, schreit, springt auf, sieht den Nagel, zieht ihn heraus und steckt ihn in die Hosentasche: Vielleicht kann man ihn zu Hause gebrauchen. Als Letztes kommt der Weißrusse rein. Er setzt sich, schreit, springt auf, sieht den Nagel, setzt sich vorsichtig wieder drauf und sagt: Vielleicht muss es halt so sein.

Die Lehre aus der Geschichte: Vermeide Risiken. Stelle nicht zu viele Fragen.

Es ist ein Scherz, der vieles erklärt. Fast 80 Jahre Kommunismus, die Vernichtung der weißrussischen Intellektuellen in den 1930er Jahren, der Krieg und dann der Stalinismus. Hebe dich nicht hervor, sonst wirst du bemerkt werden. Vermeide Risiken. Stelle nicht zu viele Fragen. Bleib geduldig, dann wirst du überleben – oder ziviler: dann wirst du den Job nicht verlieren, nicht von der Universität fliegen, deine Familienangehörige werden nicht verfolgt.

Dass ein Maidan in Minsk im Grunde kaum vorstellbar ist, hat darüber hinaus mit der geradezu panischen Angst vieler Weißrussen vor Krieg zu tun. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Minsk neben Warschau und Berlin eine der am meisten zerstörten Städte Europas, in der Sowjetunion bekam es später wie Stalingrad und Leningrad den Titel „Heldenstadt“ verliehen. Zusammen mit Russland und der Ukraine betrachten Weißrussen sich als Hauptsieger über Hitler. Bis heute ist das einer der Gründe, weshalb man mit der sowjetischen Vergangenheit nicht ganz brechen will. Und so gilt es als Auszeichnung für Schüler, wenn sie vor den zahlreichen sowjetischen Erinnerungsstätten Mahnwachen in Uniform abhalten dürfen, während andererseits vor allem die Erinnerung an alles damit verbundene Leid gegenwärtig ist. „Bloß kein Krieg mehr“, hört man überall in Weißrussland, wenn die Medien Bilder aus der Ukraine oder aus Syrien zeigen.

Diktatur? Das will sie nicht hören, da reagiert sie richtig allergisch

Iryna ist da keine Ausnahme. Obwohl Angst gar nicht zu ihr passt. Sie sitzt in einem Café, eine gut ausgebildete, selbstsichere Frau, Künstlerin, Mitte 30, kurze Haare, lässig gekleidet, was sie von den meisten Weißrussinnen auf ihren hohen Absätzen unterscheidet. Sie kennt die Welt, spricht mehrere Sprachen. Nein, zur Nomenklatura gehöre sie nicht. Es gehe auch so. „Es ist teuer, wenn man ein Visum braucht, und unangenehm wegen der Formalitäten in den westlichen Botschaften, aber reisen können wir auch.“

Sie erzählt eine Geschichte: Eines Tages, als sie nach Hause ging, schaute sie zu ihrem Fenster hoch und sah Licht. Sie ging nicht rein, übernachtete bei einer Freundin. Am nächsten Tag ging sie wieder zu ihrem Haus, und das Licht war aus. „In jedem normalen Land hätte ich doch gedacht, da ist ein Dieb, und hätte die Polizei angerufen“, sagt Iryna. „Hier hab ich sofort gedacht, sie waren es, der KGB. Verrückt!“ Bis heute wisse sie nicht, was es war, ob sie vielleicht etwas falsch gesehen hat. Aber da habe sie gemerkt: In diesem System wird man paranoid. „Man überlegt sofort, ob man etwas gemacht hat, was man nicht machen sollte, ob man missfallen hat, und was nun kommen wird.“

Diktaturen sind für sie Nordkorea und Nazi-Deutschland

Und dennoch: Auf den Begriff „die letzte Diktatur“ reagiert sie allergisch. „Ooooh ... du kommst aus diesem Land? Mit dem Diktator?“, sie zieht ein Gesicht, ahmt nach. So einfach sei es aber nicht. Diktatur für sie ist Nordkorea, war Nazi-Deutschland. Für ihr Land findet sie das Wort zu beladen. Sie spricht lieber von „einem autoritären System“.

1994, bei den ersten Präsidentschaftswahlen, die zugleich – wenn auch damals schon vom Westen gerügt – die letzten demokratieähnlichen waren, durfte sie als 16-Jährige nicht mitmachen. Sonst hätte sie ihre Stimme Stanislau Schuschkiewitsch gegeben, dem damaligen Staatsoberhaupt, der die Auflösung der Sowjetunion mit besiegelt hatte und so schön weißrussisch sprach! Ein Wissenschaftler war er und ganz anders als die üblichen Parteifunktionäre. Auch später hat Iryna nie für Lukaschenko gestimmt. Das habe sie immer für ausgeschlossen gehalten, sagt sie.

"Man weiß nie, wann man etwas Falsches macht"

Iryna redet laut. Sie macht sich keine Sorgen wegen den anderen Gäste im Café. Leute an den Tischen nebenan reden über eigene Sachen. Hat sie keine Angst, dass jemand sie belauschen könnte? Dass tatsächlich der KGB damals in ihrer Wohnung war? Iryna wird nachdenklich, wählt die Worte sorgfältig aus. „Das ist das Schlimmste an diesem Regime“, sagt sie endlich. „Man weiß nie, wann man etwas Falsches macht. Im Nachhinein weiß man es, davor – nie.“ So funktioniere es. Es sei nicht nur Lukaschenko, der entscheidet. Es sei das ganze System.

"Die Leute wollen Wurst für drei Rubel und Sicherheit"

Bei Ljuba Kowaljowa dagegen zerfallen die Gedanken an ihr Land glasklar in die Zeit vor und nach dem 15. März 2012. Den Tag, an dem sie den Brief bekam, in dem mitgeteilt wurde, dass ihr Sohn hingerichtet worden sei. Wladislaw, das Engelsgesicht, 26 Jahre wurde er alt.

Man hatte ihn und einen Freund am 12. April 2011 verhaftet, einen Tag nach dem Bombenattentat auf die Minsker U-Bahn. 14 Tote und mehr als 200 Verletzte hatte es dabei gegeben. Einen Beweis, dass die beiden jungen Männer etwas damit zu tun hatten, aber nicht. Die Bilder aus der Kamera in der U-Bahn stimmten nicht überein. Eine russische Sim-Karte, angeblich der Hauptbeweis, wurde zerstört. Den Gerichtsprozess fanden sogar einige Opfer und deren Familien empörend. Sieben Monaten nach dem Attentat fiel das Urteil: Todesstrafe. Ljuba und Menschenrechtler wandten sich an die Uno, den Europarat. „Herr Präsident, Sie sind auch Vater ...“, schrieb Ljuba an Aleksandr Lukaschenko. Sie wollte glauben, dass er, wenn er die Details erführe, für Gerechtigkeit sorgen würde. Aber dann kam der Brief.

Die Frage, die sie nie wieder loslässt: Warum ihr Sohn? Was haben sie falsch gemacht?

Ljuba kämpfte danach um ein Moratorium für die Todesstrafe. Sie trat in den Medien auf, in Weißrussland und im Ausland. Sie sammelte Unterschriften. Heute ist es um das Thema leiser geworden, „die Leute haben es vergessen“, sagt sie. Der Krieg in der Ukraine sei wichtiger. Sie kann das nachvollziehen, traurig ist sie trotzdem. Tausend Mal hat sie sich gefragt, warum ausgerechnet Wlad? Sie überlegt, erinnert sich an Details. Haben sie etwas falsch gemacht? Sich auffällig benommen? Nie hat Ljuba sich für Politik interessiert, alle ihre Wünsche waren privat: dass die Kinder gute Arbeit finden, eine Familie gründen, gesund bleiben, solche Sachen. Und doch zeigte sich ihr Land ihr gegenüber derart unerbittlich.

Immer wieder laufen ihr Tränen über die Wangen, ihre Stimme bricht. Sie seufzt, wirkt kraftlos. Es tut weh, es ist nicht vorbei, es wird nie vorbei sein.

In der Küche eines Wohnhauses am Rande von Minsk sitzt Uladzimir Kolasa, 63, und auf dem Tisch stapeln sich Schulbücher. Ein Mädchen kommt vorbei und nimmt sich Kekse von seinem Teller. Das Wohnhaus beherbergt das humanistische Gymnasium, das Kolasa seit mehr als 25 Jahren leitet. Es ist eine ungewöhnliche Schule. Nicht nur weil hier Schüler Lehrern Kekse wegnehmen, sondern weil die Schule offiziell nicht existiert. Vor sieben Jahren wurde sie vom Ministerium aufgelöst. Zu regimefeindlich. Quatsch, findet Kolasa. Weil es an einer Schule gar nicht um Politik gehe, sondern ums Lernen.

Früher lernten an der Schule die Kinder von Oppositionellen und Ministern zusammen. Es war eine gute Schule und dazu die einzige in Minsk, an der man Weißrussisch lernen konnte. Hier sollten einmal die neuen Eliten des Landes entstehen: Lehrer, Sozialarbeiter, Wissenschaftler, Journalisten, aber auch Ärzte, engagierte Menschen für Weißrussland. Heute lernen hier noch 70 Schüler, die ihre Prüfungen extern ablegen – und das trotz offizieller Nichtexistenz der Schule. Wieder so ein Element aus der Grauzone.

Niemand habe 1994 geglaubt, dass tatsächlich jemand Lukaschenko wählen würde!

Kolasa streichelt mechanisch die Tasse mit Tee, die er in Händen hält. Als Lukaschenko am 10. Juli 1994 die Wahl gewonnen hätte, habe er gedachte: „Lange wird das nicht dauern.“ Er sei verbittert und enttäuscht von den Wählern gewesen. Die wollten keine Demokratie, Unabhängigkeit, weißrussische Kultur und Sprache. „Die Leute wollten Versprechen, Propaganda, Wurst für drei Rubel und Sicherheit.“ Und das habe ihnen Lukaschenko angeboten. „Ein perfekter Populist“, sagt er und klingt bis heute verbittert. Obwohl er zugibt, dass Lukaschenko sich viel klüger verhielt als seine Kollegen in Moskau oder in die Ukraine: Er behielt das Geld nicht nur für sich, sondern teilte es mit der Gesellschaft. Infrastruktur, Schulen, Krankenhäuser, alles da – das Volk hat nicht vor, zu kämpfen.

Auf seinem Gesicht zeigt sich der Schatten eines Lächelns. „Wir, die Intellektuellen damals, haben einfach nicht geglaubt, dass jemand Lukaschenko wählen würde.“ Kolasa scheint jetzt fast belustigt zu sein von seiner damaligen Naivität. „Haben Sie daran geglaubt, Frau Kollegin?“, fragt er eine vorbeieilende Lehrerin. „Tja“, sagt Kolasa und zuckt mit den Schultern. „Aber es kommt noch. Aus dem Zerfall der Sowjetunion haben wir gelernt, dass nichts ewig hält.“

Für die Haltung Europas gilt das offenbar schon mal: Am Freitag hieß es von dort, man überlege, die Sanktionen gegen Lukaschenko teilweise aufzuheben. Als „Geste“, weil die letzten politischen Häftlinge freigelassen wurden. Aber zunächst wolle man den Verlauf der Präsidentschaftswahlen abwarten. Es klang, als hielten sie Überraschungen für möglich.

Monika Tulej

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