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Politik: Praktisch

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Da liegen sie nun also, die Wahlprogramme. „Regierungsprogramm 2002 – 2006“ steht vorne drauf, bei der großen Regierungspartei ebenso wie bei der großen Wir-wären-gerne-Regierungspartei, aber das ist es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Da liegen sie nun also, die Wahlprogramme. „Regierungsprogramm 2002 – 2006“ steht vorne drauf, bei der großen Regierungspartei ebenso wie bei der großen Wir-wären-gerne-Regierungspartei, aber das ist es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wir reden nicht vom Inhalt – wer redet schon von Inhalten –, wir reden vom Äußeren. Also, das SPD-Programm: 67 Seiten in einer ziemlich engen Schrifttype bedruckt, schlichtes weißes Kopierpapier, oben links mit einer Klammer geheftet. Die versinnbildlicht den „Zusammenhalt“, welcher neben der Erneuerung zum Motto des Programms erhoben ist. Kurz, ein typisches Arbeitspapier der Arbeiterpartei, simpel, unauffällig, anspruchslos: Form follows function.

Ganz anders die Anmutung des Programms von CDU und CSU. Auch hier zwar schlichtes weißes Druckpapier für die 74 – erheblich großzügiger gesetzten – Seiten. Aber davorgeheftet ist ein Vierfarb-Hochglanz-Deckblatt mit dem Bild der Reichstagskuppel und den Logos der zwei Parteien. Das Ganze ist dann noch einmal eingeschlagen in einen Umschlag mit dem gleichen bunten Bild außen drauf. Und der wird zusammengehalten von einem Klettverschluss. Wer also demnächst in der U-Bahn sitzt, und neben ihm macht es „Ratsch“, der weiß: Da liest einer Stoibers Wahlprogramm. Ein Bekenntnis-Papier gewissermaßen. Nur eins hat den Rezensenten doch nachdenklich gemacht. Die Seiten sind nicht geklammert und nicht geklebt, sie sind gelocht. Man kann also am 22. September abends ohne großen Aufwand alle 74 Seiten wegschmeißen und die Hülle mit neuem Inhalt weiter verwenden. Robert Birnbaum

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