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Pressefreiheit: Deutscher China-Korrespondent festgenommen

Der China-Korrespondent der Wochenzeitung "Die Zeit" und der Tageszeitung "taz", Georg Blume, ist wegen des Vorwurfs "illegaler Interviews" in der südwestchinesischen Provinz Yunnan festgenommen worden.

Hamburg - Nachdem er einen Teil seiner Unterlagen selbst vernichtet habe, sei Blume nach fünf Stunden wieder freigekommen, berichtete "Zeit online" am Donnerstag. «Ich bin in dem Dorf Xiao Shaba von zwei Polizeistreifen festgenommen worden, nachdem ich dort mit Bauern über das Staudammprojekt und ihre geplante Umsiedlung gesprochen habe», sagte Blume dem Internetdienst.

Beamte des Kreises Lushui hätten gewollt, dass er Notizen und Filmmaterial zu einer Recherche über die Umweltfolgen des umstrittenen Staudammprojekts am Nu-Fluss an die Behörden übergebe, hieß es weiter. Blume habe die Herausgabe verweigert. Er habe aber eine Erklärung unterschrieben, wonach er keine weiteren Interviews führe und die Region umgehend verlasse.

Laut Zeit online sollen in der Region dreizehn Staudämme gebaut werden, die einmal 22.000 Megawatt Strom produzieren sollen. Dies sei weit mehr als der umstrittene Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtse bringen solle. Im Zusammenhang mit dessen Bau hatte sich der Chinese Fu Xiancai kritisch in der ARD geäußert und war daraufhin von bislang Unbekannten so schwer zusammengeschlagen worden, dass er querschnittsgelähmt bleiben wird (Tagesspiegel Online berichtet). Die Bundesregierung hatte offiziell protestiert, Peking leitete Untersuchungen ein. (tso/AFP)

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