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Politik: Prinz Harry zurück aus Afghanistan

London - Prinz Harry ist von seinem zehnwöchigen Kampfeinsatz in Afghanistan zurückgekehrt. Der Prinz wurde auf dem Luftwaffenstützpunkt Brize Norton von seinem Vater, Thronfolger Prinz Charles, seinem älteren Bruder Prinz William sowie einem riesigen Medienaufgebot begrüßt.

London - Prinz Harry ist von seinem zehnwöchigen Kampfeinsatz in Afghanistan zurückgekehrt. Der Prinz wurde auf dem Luftwaffenstützpunkt Brize Norton von seinem Vater, Thronfolger Prinz Charles, seinem älteren Bruder Prinz William sowie einem riesigen Medienaufgebot begrüßt. Im Kampfanzug mit kugelsicherer Weste verließ Harry das Flugzeug und stand dann mit Kameraden seines Regiments „Blues and Royals“ um sein Gepäck an. Als Andenken hatte er einen Stickteppich aus Afghanistan mitgebracht. „Jetzt verstehe ich wirklich, wie es für so viele Familien ist, deren Angehörige im Ausland im Armeeeinsatz sind“, sagte Prinz Charles. „Ich bin stolz auf Harry, aber genau so stolz bin ich auf den engagierten Einsatz aller unserer Soldaten“. Großbritanniens Premierminister Gordon Brown dankte Harry für seinen Einsatz, seinen Mut und seine Tapferkeit: „Wie die 7800 anderen Armeeangehörigen in Afghanistan hat er sich im Einsatz ausgezeichnet.“

Harrys Einsatz war seit Mitte Dezember aus Sicherheitsgründen durch ein freiwilliges Medienembargo geheim gehalten worden und wurde abgebrochen, als auf einer Internetseite über die geheime Mission berichtet wurde. Das Medienecho wird nun die Aufmerksamkeit und das Verständnis der Briten für den Afghanistaneinsatz ihrer Streitkräfte erhöhen. Fast ein Drittel aller britischen Armeeangehörigen diente inzwischen in Afghanistan, oft mit einer Einsatzdauer von bis zu sechs Monaten. 89 britische Soldaten sind seit Beginn des Konflikts ums Leben gekommen. Umfragen zufolge ist die Unterstützung für Krieg gegen die Taliban bei der Bevölkerung stetig gesunken.

Auf extremistischen Seiten im Internet wurde dazu aufgerufen, Harry als „Feind der Muslime“ zu töten. Der in den Libanon geflüchtete Hassprediger Omar Bakri Mohammed nannte den Einsatz des Prinzen ein „Verbrechen“, das zu neuen Terroranschlägen in Großbritannien führen könne. Die Fernsehbilder würden zur Radikalisierung junger britischer Muslime beitragen. Das Verteidigungsministerium wollte indes auch Fronteinsätze von Prinz William nicht ausschließen. Laut der Zeitung „Sun“ soll William demnächst auf einem Schiff der Royal Navy eingesetzt werden, wo er leichter abgeschirmt werden kann. Matthias Thibaut

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