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Politik: Pro-indonesische Milizen leisten verstärkt Widerstand

In einem Vorort von Dili wurde ein niederländischer Reporter ermordet. Die internationale Friedenstruppe weitet ihren Einfluss in der Provinz ausMit der Ermordung eines niederländischen Reporters und neuen Gewalttaten haben die pro-indonesischen Milizen in Ost-Timor ihren Widerstand gegen die internationale Friedenstruppe verstärkt.

In einem Vorort von Dili wurde ein niederländischer Reporter ermordet. Die internationale Friedenstruppe weitet ihren Einfluss in der Provinz aus

Mit der Ermordung eines niederländischen Reporters und neuen Gewalttaten haben die pro-indonesischen Milizen in Ost-Timor ihren Widerstand gegen die internationale Friedenstruppe verstärkt. Dennoch gelang es der schwer bewaffneten Streitmacht unter australischer Führung, weitere Teile der Provinz unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Hilfe für Hunderttausende von hungernden Flüchtlingen lief nur schleppend an.

"Es sieht so aus, dass die Milizen ihre Aktivität verstärken. Sie wollen zeigen, dass Ost-Timor noch nicht sicher ist", meinte der Befehlshaber der internationalen Truppe (Interfet), der australische General Peter Cosgrove, zu den Berichten über die Ermordung des Journalisten.

Der 30-jährige Sander Thoenes, der für die "Financial Times" arbeitete, war am Dienstag erst wenige Stunden in Dili, als er auf der Fahrt mit dem Motorrad in den Vorort Becora an einer Straßensperre angehalten wurde. Sein Fahrer berichtete später, dass eine Gruppe in indonesischen Uniformen das Feuer eröffnete. Zwei andere Reporter, die von Milizen überfallen worden waren, wurden lebend gefunden. Sie hatten sich vor den Banden im Dschungel versteckt.

Die Friedenstruppe ist am Mittwoch in weitere Gebiete außerhalb der Hauptstadt Dili vorgedrungen. 150 Soldaten landeten mit Hubschraubern in Bacau, der zweitgrößten Stadt der Provinz. Die internationale Streitmacht wagte sich auch erstmals in Gebiete, in denen Widerstand der Milizen erwartet wurde. Von der Hauptstadt Dili aus drangen die Soldaten der Interfet nach Westen in Richtung Liquica und Maliana vor. "Wir werden uns nicht von Straßensperren der Milizen aufhalten lassen", sagte ein australischer Soldat.

Mit dem Vordringen in Richtung Westen wollten die Einheiten der Interfet-Truppe Korridore sichern, um die Versorgung von hungernden Flüchtlingen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu ermöglichen. Mit Unterstützung des indonesischen Militärs hatten die Milizen Ost-Timor nach der Volksabstimmung vom 30. August mit Gewalt und Terror überzogen. Mehrere tausend Menschen kamen dabei nach Schätzungen ums Leben, Hunderttausende wurden vertrieben.

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