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Politik: Projekt "Xenos": Für Toleranz am Arbeitsplatz

Über ein neues Förderprogramm versucht die Bundesregierung erstmals, Arbeitsmarkt-Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu koppeln. Es trägt den Namen "Xenos - Leben und Arbeiten in Vielfalt", ist auf drei Jahre ausgelegt und wurde am Dienstag in Berlin entsprechend ressortübergreifend präsentiert: von der Ausländerbeauftragten sowie den Staatssekretären aus Arbeits-, Familien- und Innenministerium.

Über ein neues Förderprogramm versucht die Bundesregierung erstmals, Arbeitsmarkt-Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu koppeln. Es trägt den Namen "Xenos - Leben und Arbeiten in Vielfalt", ist auf drei Jahre ausgelegt und wurde am Dienstag in Berlin entsprechend ressortübergreifend präsentiert: von der Ausländerbeauftragten sowie den Staatssekretären aus Arbeits-, Familien- und Innenministerium.

"Wir wollen Flagge zeigen und die Toleranz dort fördern, wo Menschen gemeinsam arbeiten und lernen", sagte Gerd Andres, der Parlamentarische Staatssekretär im Arbeitsministerium. Als Teil des bundesweiten Bündnisses für Demokratie und Toleranz richtet sich Xenos an Betriebe und Gewerkschaften ebenso wie an Kommunen, Verbände, Schulen und örtliche Initiativen. 150 Millionen Mark stehen für Anti-Ausgrenzungsprojekte zur Verfügung - 25 Millionen kommen pro Jahr aus den Töpfen des Europäischen Sozialfonds (ESF), der Rest stammt aus nationalen Mitteln. 100 Anträge haben die Initiatoren bereits auf dem Tisch, die meisten aus den neuen Bundesländern.

In vielen Betrieben hätten die Ausbilder einfach "nicht gelernt, mit zehn oder fünfzehn unterschiedlichen Nationalitäten klarzukommen", so Xenos-Koordinatorin Sibylle Honnef. Erfahrungsaustausch könne hier ebenso helfen wie Konfliktmanagement und interkulturelles Training. Ausbildungs- und Arbeitsplatz seien Orte, wo sich "gesellschaftlich unheimlich viel abspielt", sagte Ausländerbeauftragte Marieluise Beck. Viele Migranten litten dort nicht unter wirklicher Bedrohung, sondern unter ständiger Zurückweisung. Rückzug und fehlender Integrationswille seien oft nur die Reaktion auf diese alltägliche Erfahrung.

Seit Sommer 2000 habe sich aber "schon eine ganze Menge bewegt", resümierte Beck. Peter Haupt kann das bestätigen. Xenos, so der Staatssekretär im Familienministerium, sei nicht das einzige Programm gegen Fremdenfeindlichkeit. Für 2001 stünden zusätzliche 40 Millionen Mark zur Verfügung, zehn Millionen davon allein für Ostdeutschland.

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