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Prozess: "Ich bin kein Terrorist"

Im Stuttgarter Ansar al Islam-Prozess bestreitet einer der Angeklagten die Vorwürfe. Er habe zwar von Anschlagsplänen auf den irakischen Ex-Ministerpräsidenten Allawi gewusst, habe aber versucht, die Aktion zu verhindern.

Stuttgart - Die drei irakischen Angeklagten müssen sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Verabredung zur Tötung und Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen unter anderem vor, einen Mordanschlag auf Allawi in einem Gebäude der Deutschen Bank in Berlin geplant zu haben. Zur Ausführung der Tat kam es nicht.

Der 24-jährige Angeklagte sagte vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart, ein Bekannter habe ihm telefonisch mitgeteilt, er wolle Allawi "eine Lektion" erteilen. Er habe dies so verstanden, dass dem Politiker "Angst" eingejagt werden sollte. Von einer geplanten Tötung sei er nicht ausgegangen. Er habe dann versucht, den Bekannten in weiteren Gesprächen zu besänftigen und ihn hinzuhalten. Von den Ermittlern seien seine Aussagen in den abgehörten Telefonaten aber vielleicht missverstanden worden.

Der Iraker sagte weiter, der 32-jährige Hauptangeklagte in dem Prozess sei ebenfalls gegen die geplante Tat gewesen. Dieser habe ihm gesagt, die Aktion müsse unterbunden werden. Die Bundesanwaltschaft stuft den 32-Jährigen als Rädelsführer der Terrororganisation Ansar al Islam ein. (tso/ddp)

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