zum Hauptinhalt
rabbiner Gurevitch

© dpa

Prozessauftakt: Rabbiner-Attentäter vor Gericht

Weil er einen Rabbiner niederstach, muss sich ein 23-jähriger Deutsch-Afghane seit Donnerstag vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Sollte sich Antisemitismus als niedriger Beweggrund sowie Heimtücke erweisen, könnte er wegen versuchten Mordes verurteilt werden.

Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Nötigung. Das seinerzeit schwer verletzte Opfer tritt in dem Prozess als Zeuge und Nebenkläger auf.

Sollte das Gericht dem jungen Mann Antisemitismus als niedrigen Beweggrund sowie Heimtücke nachweisen, könnte er auch wegen versuchten Mordes verurteilt werden, worauf bis zu 15 Jahre Freiheitsentzug stehen. In seinem Eröffnungsbeschluss für das Verfahren hatte das Gericht ausdrücklich auf diese Möglichkeit hingewiesen.

"Scheißjude, ich bring dich um!"

Die Tat am 7. September vergangenen Jahres hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Das Opfer, der Rabbiner Zalman Gurevitch, war auf offener Straße niedergestochen worden. Der angeklagte Mann soll dabei zu ihm "Scheißjude, ich bring dich um!" gesagt haben. Der jüdische Geistliche überlebte dank einer Notoperation.

Den Angriff auf den damals 42-jährigen Gurevitch hat der Angeklagte gestanden, ein antisemitisches Motiv streitet er jedoch ab. Die Polizei hatte ihn eine Woche nach der Tat aufgrund eines Hinweises aus dem Internet festnehmen können. Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstermine bis Mitte Mai angesetzt. (imo/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false