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Politik: Putin als IOC-Chef oder bei den UN? Ein Zeitungsartikel und ein Dementi

Moskau - Als einen Scherz, allerdings einen nicht geglückten, bezeichnete Wladimir Putins Pressechef einen Artikel der „Nesawissimaja Gaseta“, der am Freitag in Moskau für helle Aufregung sorgte. Unter Berufung auf einen hochrangigen Kremlbeamten hatte das Blatt gemeldet, der Westen würde Putin den Verzicht auf eine Kandidatur bei den russischen Präsidentenwahlen 2012 mit dem Amt des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees oder gar dem Amt des UN-Generalsekretärs vergolden.

Moskau - Als einen Scherz, allerdings einen nicht geglückten, bezeichnete Wladimir Putins Pressechef einen Artikel der „Nesawissimaja Gaseta“, der am Freitag in Moskau für helle Aufregung sorgte. Unter Berufung auf einen hochrangigen Kremlbeamten hatte das Blatt gemeldet, der Westen würde Putin den Verzicht auf eine Kandidatur bei den russischen Präsidentenwahlen 2012 mit dem Amt des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees oder gar dem Amt des UN-Generalsekretärs vergolden. Darüber würde auch US-Vizepräsident Joseph Biden bei seinem Moskau-Besuch nächste Woche verhandeln. Der Westen allgemein und Washington im Besonderen würden Wladimir Medwedew bevorzugen.

Obwohl die „Nesawissimaja“ als seriös gilt, mochten sich Experten mit dem Szenario nicht anfreunden. Selbst nominell als Premier die Nummer zwei in Russland und real womöglich die Nummer eins, haben Ehrenämter für den Machtmenschen Putin wenig Charme. Und seine Wahl zum UN-Generalsekretär würde allein schon daran scheitern, dass die Weltorganisation aufgrund konkurrierender Interessen ihrer rund 200 Mitglieder stets einen Politiker an ihre Spitze berief, der keine Großmacht vertrat.

Wer bei den Präsidentenwahlen antritt – Putin oder Medwedew –, dürften beide erst nach den Parlamentswahlen im Dezember festlegen. Viel hängt davon ab, wie hoch die absolute Mehrheit ausfällt, die die Regierungspartei „Einiges Russland“, die eher Putin als Medwedew nahesteht, bekommt. Vor allem in Moskau. Auch mit schlechter Performance der Einheitsrussen begründeten Experten die Entlassung von Oberbürgermeister Juri Luschkow im Herbst. Sollte Nachfolger Sergej Sobjanin die Trendwende stemmen, würde ihn das aus Sicht vieler für höhere Weihen qualifizieren. Sogar dazu, Medwedews Platz im Tandem einzunehmen. Elke Windisch

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