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Politik: Putin kündigt Teilabzug an

Reduzierung um "überschüssige Truppen" - Mindestens 25000 russische Soldaten sollen aber in Krisenregion bleibenRussland wird nach den Worten von Interimspräsident Wladimir Putin demnächst überzählige Truppen aus Tschetschenien abziehen. Mit dem bevorstehenden Abschluss der breit angelegten Militäraktionen in der Kaukasus-Republik sollten die "überschüssigen Truppen" vor allem aus der Ebene im nördlichen Teil Tschetscheniens abgezogen werden, sagte Putin in einem Interview der Radiostation "Majak" in Moskau.

Reduzierung um "überschüssige Truppen" - Mindestens 25000 russische Soldaten sollen aber in Krisenregion bleiben

Russland wird nach den Worten von Interimspräsident Wladimir Putin demnächst überzählige Truppen aus Tschetschenien abziehen. Mit dem bevorstehenden Abschluss der breit angelegten Militäraktionen in der Kaukasus-Republik sollten die "überschüssigen Truppen" vor allem aus der Ebene im nördlichen Teil Tschetscheniens abgezogen werden, sagte Putin in einem Interview der Radiostation "Majak" in Moskau. "Die Streitkräfte der Rebellen sind zerschlagen, und organisierten Widerstand gibt es nicht mehr", sagte er. Bei deutlich verminderter Kampftätigkeit in den Bergen Tschetscheniens registrierten russische Militärs am Sonntag allerdings die Zusammenlegung versprengter Rebellen-Gruppen im Gebiet um Wedeno.

Moskau lehne auch einen politischen Dialog mit Vertretern der Tschetschenen nicht ab, erklärte der amtierende Präsident Russlands weiter. "Wir haben die Kontakte mit Vertretern der verschiedenen gesellschaftlichen Schichten dieser Republik nie abreißen lassen", sagte er in Woronesch. Ein Treffen vor kurzer Zeit mit den von Moskau eingesetzten Administratoren der Bezirke Tschetscheniens bezeichnete er als "neue Etappe in der Entwicklung unserer Beziehungen zu Tschetschenien". Gespräche wie etwa mit dem legal gewählten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow, der im Gebirge im Süden Tschetscheniens vermutet wird, lehnt Moskau jedoch kategorisch ab.

Konkrete Zahlen oder ein Datum für den Beginn des Truppenabzugs nannte Putin nicht. Die Gesamtstärke der russischen Streitkräfte in Tschetschenien wurde zuletzt auf rund 100 000 Mann geschätzt. Zuvor schon hatten russische Militärs angekündigt, dass nach Abschluss des Feldzugs eine verstärkte Division von rund 25 000 Mann dauerhaft in Tschetschenien stationiert werden sollte. "Wir werden in Tschetschenien nur so viele Truppen behalten, um die noch verbliebenen Aufgaben erfüllen zu können", fügte Putin hinzu. Einen vollständigen Abzug der russischen Streitkräfte aus Tschetschenien, wie nach dem faktisch verlorenen Krieg 1996, schloss Putin aus. "Das war ein Riesenfehler", meinte er. "Denn wenn wir abziehen, dann konsolidieren sich die Rebellen erneut."

Hauptaufgabe der in Tschetschenien verbleibenden russischen Truppen sollte das Abriegeln des Gebirges im Süden der Republik sein. "Wir schneiden die Gebirgsregion ab und führen dort dann Spezial-Operationen durch", kündigte Putin an. "Dort laufen noch genug dieser Tiere herum, und sie könnten sich zu Rudeln zusammenschließen und Ausfälle versuchen", sagte er über die Rebellen, die den russischen Truppen dort noch erbitterten Widerstand leisteten. Die russische Armee kämpft im unwegsamen Gebirge im Süden Tschetscheniens schon seit Wochen unter schweren Verlusten gegen versprengte Rebellen-Einheiten.

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