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Politik: Radar: Klage gegen Bund

Die vermutlich röntgenverstrahlten früheren Radartechniker der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee werden zum Jahresanfang vor Gericht ziehen, um Entschädigung einzuklagen. Lediglich fünf Anträge von Bundeswehrsoldaten sind bislang bewilligt worden - wie der Tagesspiegel berichtete soll nur ein einzelner Hawk-Radartechniker entschädigt werden, obwohl die meisten erkrankten Techniker bis in die achtziger Jahre hinein an den Hawk-Systemen arbeiteten.

Die vermutlich röntgenverstrahlten früheren Radartechniker der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee werden zum Jahresanfang vor Gericht ziehen, um Entschädigung einzuklagen. Lediglich fünf Anträge von Bundeswehrsoldaten sind bislang bewilligt worden - wie der Tagesspiegel berichtete soll nur ein einzelner Hawk-Radartechniker entschädigt werden, obwohl die meisten erkrankten Techniker bis in die achtziger Jahre hinein an den Hawk-Systemen arbeiteten.

Wie das Verteidigungsministeium nun bekannt gab, lehnte es seit Juli 138 (der insgesamt 1486) Bundeswehr- und 69 NVA-Anträge ab, "weil die Strahlenbelastung in den meisten Fällen zu gering war, um Gesundheitsschäden hervorzurufen". Sogar eine Bundeswehrkommission unter Leitung des früheren "Zeit"-Mitherausgebers Theo Sommer hatte noch im Juni eine streitfreie und großzügige Regelung für die Opfer angemahnt, weil die Radargeräte "nicht immer hinlänglich abgesichert und Sicherheitsvorschriften nicht ausreichend beachtet worden" seien. Da nicht auszuschließen sei, dass die Männer dadurch an Krebs erkrankten, solle Scharping auf langwierige und kostspielige Klagewege verzichten. Bei den Zusatzrenten für Wehrdienstbeschädigte geht es um durchschnittlich 400 Mark monatlich. Die nun Klage führenden Anwälte Geulen und Klinger werfen Scharping vor, die Opfer im Stich zu lassen.

Claudia Lepping

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