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Politik: Radikal tolerant

Sie will bei der Landtagswahl am 22. Mai eine Alternative sein – doch erstmals stritt die neue Linkspartei mit dem sperrigen Namen Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Dortmund über ihren Kurs.

Sie will bei der Landtagswahl am 22. Mai eine Alternative sein – doch erstmals stritt die neue Linkspartei mit dem sperrigen Namen Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Dortmund über ihren Kurs. In stundenlangen Debatten kämpften Vertreter linker Splittergruppen um ihren Einfluss in der WASG. Und hatten Erfolg: Bis Ende 2005 erlaubt die neue Partei die Doppelmitgliedschaft in anderen Parteien. Eine „administrative Ausgrenzung“ von Linksradikalen, wie von Teilen der Bundesführung um den bayerischen Gewerkschafter Klaus Ernst gewollt, scheiterte. Seit Monaten bereits wird die WASG von der trotzkistischen SAV, der „Sozialistischen Alternative“, unterwandert. Die sieht sich nicht einmal von dem von 2006 an geltenden Unvereinbarkeitsbeschluss betroffen – schließlich sei sie eine Organisation und keine Partei. So wirkt der Spaltpilz in der neuen Partei: Die SAV polemisiert gegen die Wahlalternative als „Gewerkschaftspartei“ und prangert den „Kapitalismus als Barbarei“ an. Prominente Sozialdemokraten wie Oskar Lafontaine oder Ottmar Schreiner dagegen, die mal mit einem Wechsel zur WASG liebäugelten, wird der Laden immer weniger geheuer. Lafontaine ließ sich in Dortmund nicht blicken. jz/m.m.

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