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Politik: Raucherpause

Studie: Zahl der jugendlichen Zigarettenkonsumenten geht leicht zurück

Berlin - Die Weihnachtstage und der Jahreswechsel sind die Zeit der guten Vorsätze. Warum also nicht jetzt darüber nachdenken, mit dem Rauchen aufzuhören, fragte Marion Caspers-Merk. Schließlich sei der Tabakkonsum noch immer das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Als die Drogenbeauftragte der Bundesregierung am Dienstag in Berlin eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über jugendliche Raucher vorstellte, nannte sie noch weitere Gründe, weshalb es sich in ihren Augen lohnt, so schnell wie möglich die Finger von der Zigarette zu lassen. Die Nichtraucher seien „Teil einer immer größeren Gemeinschaft“ in Deutschland: „Zwei Drittel der Menschen rauchen nicht.“ Außerdem sinke die Anzahl der Zwölf- bis 17-Jährigen, die zum Glimmstängel greifen, deutlich, sagte die SPD-Politikerin.

In dieser Altersgruppe hat sich der Tabakkonsum laut Bundeszentrale in den vergangenen Jahren denn auch am stärksten geändert. Die Anteil der starken Raucher, also derjenigen, die 20 Zigaretten und mehr am Tag konsumieren, stieg in dieser Gruppe von 20 Prozent im Jahr 1993 auf 28 Prozent im Jahr 2001. In diesem Jahr ging der Anteil um fünf Prozentpunkte auf 23 Prozent zurück. In der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen sank der Anteil der Raucher in den vergangenen Jahren lediglich um einen Prozentpunkt.

Besorgt betrachtete die Drogenbeauftragte ein „immer stärkeres Auseinanderdriften von Ost und West“ beim Zigarettenkonsum. Im Osten rauchen zehn Prozent mehr Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren als im Westen, bei den Älteren sind es fünf Prozent mehr. „Hier müssen wir stärken fragen: Woran liegt es?“, sagte Caspers-Merk. Ursache sei etwa, dass in Familien, in denen ohnehin geraucht werde, mehr Jugendliche dazu tendierten, ebenfalls zur Zigarette zu greifen. Zudem bestehe ein Zusammenhang zwischen „bildungsnahen und bildungsfernen“ Schichten: Gymnasiasten rauchten deutlich weniger als andere Schüler. Schließlich stütze das Wissen über gesundheitsbewusstes Verhalten die Entscheidung, nicht zu rauchen.

Im kommenden Jahr will die Drogenbeauftragte daher Präventionsmaßnahmen gesetzlich verankern und vor allem ostdeutsche Jugendliche stärker ansprechen. Sie räumte jedoch ein, dass ihr gerade im Bereich Schule wegen der Kultushoheit der Länder die Hände gebunden seien. Allein Hamburg und Bayern seien dem Berliner Beispiel der „rauchfreien Schule“ gefolgt und hätten entsprechende Verordnungen erlassen. Gesetzlich verboten ist Rauchen nur an Schulen in Hessen.

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