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Iran schickt ersten selbst gebauten Satelliten ins All

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Raumfahrt: Iran schickt ersten selbst gebauten Satelliten ins All

Der Iran hat am Dienstag seinen ersten selbst gebauten Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Bundesaußenminister Steinmeier kritisiert Teherans Vorgehen als ersten Schritt in Richtung nukleare Aufrüstung.

Der Start des Satelliten Omid (Hoffnung) mit einer im Iran gebauten Trägerrakete vom Typ Safir 2 (Botschafter) wurde vom Staatsfernsehen übertragen. Er sei aus Anlass des 30. Jahrestags der islamischen Revolution erfolgt, berichtete die Nachrichtenagentur Irna weiter. Präsident Mahmud Ahmadinedschad erklärte, sein Land sei nun im Weltraum mit einer Botschaft des Friedens und der Brüderlichkeit präsent. Er wies Vorwürfe des Westens zurück, das iranische Weltraumprogramm verfolge militärische Ziele. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach dagegen von einer "besorgniserregenden Entwicklung".

Die Fähigkeit, Satelliten ins All zu befördern, bedeutet einen erheblichen Fortschritt im iranischen Raketen- und Raumfahrtprogramm. Die Technik bildet auch eine Voraussetzung zum Bau strategischer und mit Sprengköpfen bestückter Waffen. Das Raketenprogramm Teherans wird daher im Ausland mit Sorge betrachtet. Der Westen befürchtet, dass der Iran unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie für diese Raketen nukleare Sprengköpfe herstellen will.

Steinmeier: Iran von seinem Vorhaben abbringen

Bei seinem Besuch in Washington sagte Steinmeier weiter, zusammen mit der neuen US-Regierung von Barack Obama müssten nun die internationalen Anstrengungen verstärkt werden, um den Iran von der Entwicklung eines militärisch nutzbaren Nuklearprogramms abzubringen. Dazu treffen sich an diesem Mittwoch die fünf Mitglieder des Weltsicherheitsrates, USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien, sowie Deutschland in Wiesbaden.

Das iranische Verteidigungsministerium sprach unterdessen von einem "ultramodernen wissenschaftlichen Erfolg" und warf den USA und Israel vor, diesen "technologischen Durchbruch" als militärischen Schachzug zu verunglimpfen. Teheran wolle auch anderen Islamischen Staaten ermöglichen, ihre Satelliten ins Weltall zu schießen.

Iran pocht auf seine technologische Entwicklung

Die Trägerrakete vom Typ Safir war im vorigen Jahr bereits zweimal erprobt und von Teheran als großer Erfolg für die iranische Raumfahrtindustrie trotz internationaler Sanktionen wegen des Atomprogramms gefeiert worden. Die USA und Israel hatten sich bereits damals besorgt geäußert.

Der Weltsicherheitsrat hat wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms bereits dreimal Sanktionen gegen das Land verhängt. Dessen ungeachtet hält Teheran jedoch an seinem Nuklearprogramm fest und hat stets betont, es werde ungeachtet aller Sanktionen weiterhin die technologische Entwicklung der Kernenergie verfolgen. (nal/dpa)

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