zum Hauptinhalt

Politik: Reaktionen auf den Terror: Taliban: Bin Laden könnte schuldig sein

Voraussichtlich an diesem Mittwoch fällt die Entscheidung, ob Afghanistan der Forderung der USA nachkommt und den mutmaßlichen Topterroristen Osama bin Laden ausliefert. Nach den Angaben eines "Ministers" der herrschenden Taliban könnte bin Laden Verantwortung tragen für die Anschläge in New York und Washington.

Voraussichtlich an diesem Mittwoch fällt die Entscheidung, ob Afghanistan der Forderung der USA nachkommt und den mutmaßlichen Topterroristen Osama bin Laden ausliefert. Nach den Angaben eines "Ministers" der herrschenden Taliban könnte bin Laden Verantwortung tragen für die Anschläge in New York und Washington. Für seine Auslieferung seien aber Beweise nötig.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Umfrage: Haben Sie Angst vor den Folgen des Attentats? Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Chronologie: Die Anschlagserie gegen die USA Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 gilt als der Hauptverdächtige Einen solchen glauben US-Ermittler einem Pressebericht zufolge gefunden zu haben. Zwei der Luftpiraten, die Maschinen gegen das World Trade Center und das Pentagon lenkten, hätten Verbindungen zu einem Mann gehabt, der im Dienste bin Ladens zur Jahrtausendwende Anschläge in Jordanien plante, berichtete die "New York Times". Der ehemalige Bostoner Taxifahrer Rajed Hidschasi war im September in Jordanien als einer der Hauptdrahtzieher der Anschläge auf christliche Pilgerstätten zum Tode verurteilt worden.

Eine Woche nach den Anschlägen haben am Dienstag die diplomatischen Bemühungen um ein breites Bündnis für Vergeltungsangriffe begonnen. Es bilde sich eine Allianz, sagte US-Außenminister Colin Powell vor der Ankunft des französischen Präsidenten Jacques Chirac. Auch Außenminister Joschka Fischer und sein russischer Kollege Igor Iwanow wurden in Washington erwartet. Für Donnerstag hat sich der britische Premier Tony Blair angekündigt. Die Union kritisierte, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht nach Washington fliege. Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) sagte, Schröder habe sich von Beginn der Krise an richtig verhalten. Die UN-Vollversammlung verschob erstmals ihre Generaldebatte.

Grünen-Chef Fritz Kuhn erwartet, dass auf die Anschläge nicht nur militärisch geantwortet wird. Die Politiker in Amerika und Europa müssten trotz aller Empörung "rational denken", sagte Kuhn dem Tagesspiegel. Er habe die Hoffnung, dass es in europäischer Solidarität gelingen werde, "in diesem Sinn auf die amerikanischen Freunde einzuwirken". Sei ein Täter vorzuweisen und könnten Unterstützungsstrukturen aufgezeigt werden, dann sei auch ein Gegenschlag anders zu beurteilen, "als wenn es aus reiner Rache oder Verzweiflung blind auch gegen unschuldige Menschen geht"

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false