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FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer (r.) und FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache (l.) feiern ihren Erfolg im ersten Wahlgang.

© Reuters

Reaktionen auf Österreich-Wahl: Europas Rechtspopulisten gratulieren FPÖ-Kandidaten Hofer

Von AfD über Front National bis zu Geert Wilders: Europas Rechtspopulisten gratulieren dem österreichischen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer von der FPÖ. SPD-Chef Sigmar Gabriel hingegen fordert nun einen Schulterschluss gegen Hofer.

SPD-Chef Sigmar Gabriel fordert in Österreich einen Schulterschluss der Politik, um eine Wahl des FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer zum Bundespräsidenten zu verhindern. Der Erfolg des Rechtspopulisten in der ersten Runde der österreichischen Präsidentenwahl sei "vor allem eine Absage an die Kandidaten von SPÖ und ÖVP", sagte Gabriel der "Bild"-Zeitung. "Jetzt sollten sich alle demokratischen Kräfte hinter den demokratischen Kandidaten Van der Bellen stellen."

Hofer war am Sonntag nach vorläufigen Ergebnissen auf über 36 Prozent der Stimmen gekommen. Er tritt nun im Mai in einer Stichwahl gegen den Grünen-Kandidaten Alexander Van der Bellen an. Die Kandidaten der sozialdemokratischen SPÖ und der konservativen ÖVP landeten weit abgeschlagen auf den Rängen.

Europas Rechtspopulisten fühlen sich hingegen im Aufwind. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erhielt am Montag unter anderem Glückwünsche von der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) sowie von Marine Le Pen, der Chefin der französischen rechtsextremen Partei Front National.

AfD-Chefin Frauke Petry gratulierte Hofer und der FPÖ zum "grandiosen Erdrutschsieg" und wünschte dem Kandidaten für die Stichwahl gegen den Grünen-Kandidaten Alexander van der Bellen viel Erfolg. Le Pen sprach von einem "großartigen Ergebnis" und gratulierte dem gesamten österreichischen Volk.

Glückwünsche kamen auch von dem rechtspopulistischen niederländischen Politiker Geert Wilders und der rechtsgerichteten Lega Nord aus Italien. In Ungarn sprach die rechtsextreme Partei Jobbik von einer "beschämenden Niederlage" für Österreichs Regierung.
Die Kandidaten der beiden Volksparteien SPÖ und ÖVP hatten es erstmals seit 1945 nicht in die Stichwahl geschafft. Entsprechend fiel am Montag auch das Medienecho in Österreich aus. Mehrere Zeitungen sprachen von einem "Tsunami" oder einem "Erdbeben" nach der Wahl. Die Tageszeitung "Die Presse" schrieb in Anspielung auf die Farbe der FPÖ vom "Tag, als Österreich blau wurde".

Die Bundesregierung in Berlin äußerte sich zum Wahlergebnis in Österreich nicht. Eine Sprecherin sagte lediglich, "innenpolitische Entwicklungen eines Nachbarstaates" würden nicht kommentiert. Bei der Flüchtlingskrise kooperiere Berlin weiterhin eng mit der Regierung in Wien. Die FPÖ hatte erheblich von der Flüchtlingskrise profitiert und im Wahlkampf harte Positionen bezogen. (dpa/AFP)

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