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Rebellen: Nigeria hofft auf Frieden in der Ölregion

Nach dem Ablauf eines Ultimatums an die Rebellen im Nigerdelta will Nigerias Regierung in der Ölregion wieder "Recht und Ordnung" schaffen.

Mehr Recht und Ordnung - das sagte der Sprecher des nigerianischen Präsidenten Umaru Yar’Adua, Olusegun Adeniyi, der nigerianischen Tageszeitung „This Day“. Die Krise im Nigerdelta kostet Nigeria nach Angaben der Zentralbank des Landes rund eine Milliarde Dollar im Monat. Derzeit fördert Nigeria wegen der Unsicherheit am Golf von Guinea nur noch zwei Drittel der Fördermenge – drei Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag –,die ihm vom Ölkartell Opec zugeteilt wurde. Die Küste vor der Öl- und Gasförderregion ist nach dem Golf von Aden vor Somalia das gefährlichste internationale Gewässer. Immer wieder kommt es zu Piratenangriffen auf Öl- oder Gastanker. Hunderte Mitarbeiter der Ölfirmen wurden in den vergangenen Jahren entführt und erst gegen Lösegeld wieder freigelassen.

In der Nacht zum Sonntag endete das Amnestieangebot der Regierung vom August. Wer die Waffen niederlegte, soll Angebote für eine Ausbildung oder Jobangebote bekommen. Wenige Stunden vor dem Ablauf des Ultimatums gab Government Tompolo seine Waffen ab. Er gilt als wichtiger Rebellenführer in der Deltaregion. Die sogenannte „Bewegung für die Emanzipation des Niger-Deltas“ (Mend) machte im nigerianischen „Guardian“ freilich klar, dass das Regierungsangebot ihre Kampfkraft nicht schwächen wird: „Mend freut sich für alle, die die Amnestie akzeptiert haben. Sie brauchen eine Pause und die Amnestie war eine gute Gelegenheit, sie durch unbekannte neue Kämpfer zu ersetzen.“

Es ist schwer einzuschätzen, ob die Amnestie ein Erfolg war oder nicht. Tatsächlich haben viele Rebellenführer Waffen abgegeben. Allerdings zweifeln Beobachter daran, dass sie alle Waffen übergeben haben. Der Ursprung der Rebellion liegt auch in der ungleichen Verteilung des Ölreichtums in Nigeria, was allerdings oft den Gouverneuren anzulasten ist. Nigeria ist ein förderaler Staat. Die Einnahmen aus der Ölindustrie werden zu großen Teilen an die Regionen verteilt. deh

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