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Recht: Kirchhof klagt über Fülle der Gesetze

Der frühere Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof fordert einen Abbau von Normen und Gesetzen. Gleichzeitig kritisiert er das Konzept des "Vollzeitpolitikers".

Stuttgart - Selbst Juristen könnten allmählich die Fülle an Gesetzen nicht mehr überblicken, sagte Kirchhof den "Stuttgarter Nachrichten" zum Abschluss des 66. Deutschen Juristentages in Stuttgart. "Beim Recht ist es wie beim Geld: Nur ein rares Gut ist wertvoll", betonte er. Deshalb sei es notwendig, die Fülle von Normen abzubauen und mehr "auf die Freiheit des Bürgers" zu vertrauen.

Kirchhof kritisierte in dem Interview auch eine zunehmende Entfremdung der Politiker. Er äußerte sich skeptisch über das Modell des "Vollzeitpolitikers", der von Montag bis Freitag nach Berlin entsendet werde. Damit werde die Bindung zu Familie, Beruf und Region stark gelockert. Er fände es besser, wenn der Abgeordnete die halbe Woche in Berlin sei und die andere Hälfte zu Hause seinem bisherigen Beruf nachgehe, sagte Kirchhof. Dann wäre er stärker in dem verwurzelt, was die Bürger bewege. (tso/ddp)

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