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Templin

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Rechte Gewalt in Templin: Merkel weist Kritik des Zentralrats der Juden zurück

Angela Merkel steht zu ihren Wurzeln, betont gerne, wo sie herkommt - aus der brandenburgischen Uckermark, genauer: Templin. Nicht gerne äußert sie sich zu den Vorfällen rechter Gewalt in ihrer Heimatstadt. Der Zentralrat der Juden wirft ihr eine stillschweigende Duldung vor, Merkel lässt widersprechen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Vorwürfe des Zentralrats der Juden zurückweisen lassen, sie dulde die rechtsextremen Gewalttaten in ihrer Heimatstadt Templin. "Die Bundeskanzlerin verurteilt jede rechtsextreme Gewalttat auf das Schärfste, völlig unabhängig davon, wo sie begangen wird. Hierbei handelt es sich um abscheuliche Taten, die nicht hingenommen werden können", sagte ein Sprecher der Bundesregierung der "Passauer Neuen Presse". Er betonte: "In Deutschland darf kein Platz für Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Intoleranz sein. Die Bundesregierung geht entschlossen gegen rechtsextreme Gewalt und rechtsextremes Gedankengut vor".

Zuvor hatte der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, kritisiert, Merkels Schweigen zu den Vorfällen in Templin komme "einer stillschweigenden Duldung gleich" und erklärt: "Sonst wird Frau Merkel nicht müde zu betonen, dass sie aus dieser schönen Gegend kommt. Ich bin enttäuscht, dass sie sich nicht auch zu den jüngsten Ereignissen geäußert hat. Dies wäre ein wichtiges Signal gewesen, um die Menschen in Templin in ihren Initiativen gegen Rechtsextremismus zu ermutigen."

In Templin in der Uckermark, wo Merkel ihre Kindheit verbrachte, war es zuletzt mehrfach zu Gewalttaten mit rechtsextremem Hintergrund gekommen. Auch für einen Mord an einem Arbeitslosen Ende Juli müssen sich zwei jugendliche Neonazis verantworten. (saw/ddp)

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