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Rechtsextremismus: Delmenhorst verhindert "Nazi-Schulungszentrum"

Die Stadt Delmenhorst hat das umstrittene "Hotel am Stadtpark" gekauft und damit eine Nutzung des Gebäudes durch Neonazis verhindert. Der als rechtsextrem eingestufte Anwalt Jürgen Rieger hatte das Hotel kaufen wollen, um dort ein "Schulungszentrum" einzurichten.

Delmenhorst - Nach dem städtischen Kauf des Delmenhorster "Hotels am Stadtpark" ist Oberbürgermeister Patrick de La Lanne (SPD) erleichtert. "Die Stadt hat diesen Marathonlauf gegen die Nazis und die Absichten von Jürgen Rieger gewonnen - das ist eine sehr, sehr gute Nachricht für alle", erklärte der Bürgermeister. Damit sei die Gefahr eines rechtsextremen "Schulungszentrums" in dem bislang leer stehenden Hotel abgewendet.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GSG hatte am Mittwoch im Auftrag der Stadt das Hotel für die festgelegte Kaufsumme von drei Millionen Euro plus Nebenkosten erworben. Etwa 937.600 Euro des Kaufpreises kamen von privaten Spendern. In der Kaufsumme ist das Inventar des Hotels enthalten, für das der Hotelbesitzer Günter Mergel ursprünglich einen Aufschlag verlangt hatte.

Über die Folgenutzung des Hotels sei noch nicht entschieden, teilte die Stadt mit. Entsprechend dem Ratsbeschluss verpflichtet sich die Stadt, gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Für Delmenhorst" und dem Bündnis "Forum gegen rechts" eine größtmögliche Bürgerbeteiligung anzustreben, damit das Engagement entsprechend honoriert werde. Einzelheiten zum Kauf wollte die Stadt auf einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag bekannt geben.

Ende Juli war bekannt geworden, dass der als rechtsextrem eingestufte Hamburger Anwalt Jürgen Rieger das Hotel für 3,4 Millionen Euro kaufen wollte. Daraufhin startete eine Vielzahl von dagegen gerichteten Aktionen. (tso/ddp)

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