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Antisemitische Straftäter haben nach Tagesspiegel-Informationen im vergangenen Jahr bundesweit 29-mal jüdische Friedhöfe geschändet. Das Bild zeigt die Schmierereien an Grabsteinen auf dem jüdischen Friedhof in Kröpelin (Landkreis Rostock).

© dpa

Exklusiv

Grabschändung: Weniger Angriffe auf jüdische Friedhöfe

Die Polizei hat im vergangenen Jahr 29 Schändungen auf jüdischen Friedhöfen in Deutschland gezählt - die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2000.   

Von Frank Jansen

Antisemitische Straftäter haben nach Tagesspiegel-Informationen im vergangenen Jahr bundesweit 29-mal jüdische Friedhöfe geschändet. Das ist die niedrigste Zahl von Angriffen seit dem Jahr 2000. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linksfraktion) hervor. Das Papier liegt dem Tagesspiegel vor. Die meisten Attacken, insgesamt fünf, registrierte die Polizei in Niedersachsen. Es folgen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit je vier Schändungen sowie Brandenburg, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern mit je drei Fällen.

In Berlin gab es einen Angriff, keinen hingegen in Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, dem Saarland, Sachsen und Sachen-Anhalt. Die Polizei konnte bislang nur drei Fälle aufklären. Dabei handelt es sich um zwei Angriffe in Bayern und einen in Brandenburg. 

Aus der Antwort der Bundesregierung geht nicht hervor, ob insgesamt 29 Friedhöfe attackiert wurden oder einzelne Ruhestätten mehrfach Angriffen ausgesetzt waren. Mit den 29 Schändungen aus dem Jahr 2012 wächst die Summe von Angriffen auf jüdische Friedhöfe seit dem Jahr 2000 auf 612. Die meisten Attacken stellte die Polizei in den Jahren 2008 (63) sowie 2003 und 2000 (je 61) fest.

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