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Rassistische Hetze im Regionalzug: Bahn verwahrt sich gegen NPD-Propaganda

In den Zügen der Deutschen Bahn dürfen keine Flugblätter mit rassistischen Inhalten verteilt werden. Nach einem Vorfall in einem Regionalexpress machte das Unternehmen das noch einmal klar.

Von Frank Jansen

Berlin - Die Deutsche Bahn verwahrt sich gegen rechtsextreme Propaganda in Zügen und Bahnhöfen. Nach einem Vorfall in einem Regional-Express (RE) zwischen Stralsund und Falkenberg/Elster (Brandenburg) betonte das Unternehmen, das gesamte „Zugbegleitpersonal und auch unsere Sicherheitsmitarbeiter“ seien angewiesen, nicht genehmigte Flugblätter sofort einzusammeln. Außerdem würden die Bundespolizei und die jeweilige Landespolizei eingeschaltet. Am Sonnabend hatte ein NPD-Anhänger im RE 5 kurz vor dem brandenburgischen Jüterbog zahlreiche Flyer der Partei auf die freien Sitzplätze eines Waggons gelegt.

Das Faltblatt mit antiislamischer Hetze ähnelt in der Größe den von der Bahn verteilten Reiseplänen. Ein empörter Fahrgast nahm ein Exemplar des NPD-Flyers mit und informierte den Tagesspiegel. Er berichtete auch, beim Einsteigen im Bahnhof Berlin-Südkreuz habe er gehört, wie jemand aus dem Waggon einer Frau, die ein Kopftuch trug und mit ihrem Kinderwagen den Zug verließ, nachrief „Sarrazin hat doch recht“. Ob der pöbelnde Passagier auch der war, der den NPD-Flyer verteilte, ließ sich nicht klären. Eine Sprecherin der Bahn sagte jetzt, die Vorfälle seien nicht bekannt gewesen. Ob es ähnliche schon früher gab, blieb offen. Die Sprecherin hob hervor, die Bahn engagiere sich gegen Extremismus, Gewalt und Diskriminierung.

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