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Die Münchner Hauptsynagoge Ohel Jakob.

© Matthias Balk/dpa

Rechtspopulisten in München: Pegida sagt Demo gegen Beschneidung nahe Synagoge ab

Rechtspopulisten von Pegida wollten in der Nähe der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge gegen das im Judentum wichtige Ritual protestieren. Dazu kommt es nun nicht.

Die rechtspopulistische Pegida-Bewegung hat die für Freitag geplante Demonstration in der Nähe einer Synagoge in München gegen die Beschneidung von Kindern und Säuglingen abgesagt. Das teilte Johannes Meyer, Sprecher des Kreisverwaltungsreferats München, der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Pegida München war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die Demonstration sollte ursprünglich auf dem Platz vor der Ohel-Jakob-Synagoge stattfinden. Dies wurde von der Stadt unter anderem mit der Sorge um die öffentliche Sicherheit und Ordnung verboten. Deshalb wurde der von der rechtspopulistischen Pegida-Bewegung geplante Veranstaltungsort von den Behörden rund 200 Meter weiter an eine Straßenecke verlegt.

Die zum Thema „Beschneidung von Säuglingen und Kindern verbieten“ angemeldete Demonstration hatte scharfe Kritik hervorgerufen. Im Judentum - wie auch im Islam - ist die Beschneidung von Jungen ein wichtiges Ritual. Nach jüdischer Tradition werden Jungen am 8. Lebenstag beschnitten als Symbol des Bundes, den Gott mit Abraham schloss (Genesis 17,10-27).

„Es kann nicht sein, dass ein so offener Hass und solche volksverhetzenden, die Religionsfreiheit missachtenden Inhalte im Herzen unserer Stadt öffentlich verbreitet werden dürfen“, hatte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Mitte der Woche gesagt und sich für ein Verbot der Demo ausgesprochen. (dpa)

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