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US-Präsident Barack Obama.

© AFP

Rede zur US-Energieversorgung: Obama will weniger Öl importieren

Ungeachtet des Reaktorunglücks in Japan weist US-Präsident Barack Obama der Atomkraft bei der künftigen Energieversorgung seines Landes eine wichtige Rolle zu. Die Ölimporte der USA will er binnen gut zehn Jahren um ein Drittel reduzieren.

Washington - Präsident Barack Obama möchte die Ölimporte der USA in den nächsten zehn Jahren um ein Drittel reduzieren und die Stromgewinnung bis 2035 zu 80 Prozent auf „saubere Energien“ umstellen. Die Atomkraft gehöre weiter zu seinem Energiekonzept, sagte er am Mittwoch vor Studenten der Georgetown University in Washington. Obwohl die Reaktorkatastrophe in Japan auch in den USA die Nachrichten beherrscht, sprach Obama nur ganz kurz über die Zukunft der Kernenergie. Sie habe „ein wichtiges Potenzial“, mit ihr könne man „Strom erzeugen, ohne Kohlendioxid in die Atmosphäre zu blasen“. Er habe „eine umfassende Überprüfung angeordnet“, um „die Sicherheit der bestehenden Kernkraftwerke zu gewährleisten“ und damit „bei der Planung und dem Bau der nächsten Generation die Lehren aus Japan berücksichtigt“ werden.

Im Mittelpunkt der Rede standen die steigenden Preise für Öl und Benzin, die „die Wirtschaft schmerzlich treffen“ und „das Leben vieler Familien so viel härter machen“. Ein Liter Benzin kostet in den USA jetzt im Schnitt 75 Euro-Cent, ein Viertel mehr als Ende Januar. Neben den Unruhen in der Arabischen Welt seien die wirtschaftliche Erholung und die erhöhte weltweite Nachfrage der Hauptgrund, sagte Obama. Der Preis für ein Barrel Öl liegt jetzt bei 115 Dollar, fast doppelt so hoch wie in der Rezession nach der Finanzkrise. Amerika könne diese Abhängigkeit nur vermindern, wenn es, erstens, mehr Öl und Gas zuhause fördere und, zweitens, Energie spare.

Obama trat dem Vorwurf der Republikaner entgegen, er habe nach der Ölpest im Golf von Mexiko 2010 zu wenig neue Bohrungen in den USA genehmigt. Unter ihm werde heute mehr Öl in den USA gefördert als unter Bush. Langfristig müsse auch Amerika mehr erneuerbare Energien nutzen. Obama nannte China als Vorbild für Windkraft und Deutschland für Solarenergie.

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