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Politik: Reformbaustellenleiterin

In einem Satz bringt Ulla Schmidt mindestens vier Nebensätze und ebenso viele verschiedene Gedanken unter. Wer daran nicht gewohnt ist, dem kann dabei leicht mal schwindelig werden.

In einem Satz bringt Ulla Schmidt mindestens vier Nebensätze und ebenso viele verschiedene Gedanken unter. Wer daran nicht gewohnt ist, dem kann dabei leicht mal schwindelig werden. Vielleicht liegt das daran, dass die Sozialministerin auf so vielen Reformbaustellen gleichzeitig tätig ist: Gesundheit, Rente, Pflege. Nicht zu vergessen die Sozialhilfe. Ein aufreibendes Programm, das an der 54Jährigen nicht spurlos vorbeigeht. Die Müdigkeit sieht man der Sozialministerin zwar nicht an. Manchmal aber, so gesteht Ulla Schmidt, würde sie die Zeit gerne um ein Jahr vordrehen, ans Ende des Jahres 2004. Dann nämlich werden die Reformen durch das Parlament gebracht sein. Um den Stress abzubauen, geht die gebürtige Rheinländerin ins Fitnessstudio. Wenn es die Termine erlauben jeden Morgen. Die SPD-Politikerin, die noch nach den Bundestagswahlen 2002 als Wackelkandidatin galt, zieht in diesem Kabinett erfolgreich ihre Strippen. So wehrte sie in einem monatelangen Machtpoker mit Finanzminister Hans Eichel ab, dass sie 2004 einen Milliarden-Sparbeitrag aus ihrem Sozialetat leisten muss. Ulla Schmidt legt sich aber auch gerne mal mit dem Kanzler an: etwa bei der Frage der Rente mit 67. Sie steht unbeirrbar dafür, auch wenn er das unpopulär findet. ce

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