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© dpa

Rentenerhöhung: CDU-Abgeordneter erhält nach Kritik Morddrohungen

Nachdem sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Spahn kritisch zur Rentenerhöhung geäußert hat, flatterten ihm Morddrohungen ins Haus. Die Seniorenvereinigung der CDU gibt sich betroffen.

Nach seiner Kritik an der Rentenerhöhung ist der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn massiv bedroht worden. "In den letzten drei Tagen gab es mehrere Morddrohungen", sagte der 27-Jährige der "Münsterschen Zeitung". "Sie kamen alle per Brief."

Spahn hatte sich gegen die außerplanmäßige Rentenerhöhung von 1,1 Prozent ausgesprochen, die die Bundesregierung zum 1. Juli beschlossen hat. Er hatte davor gewarnt, dass die Entscheidung zulasten der Jüngeren gehe. Daraufhin geriet Spahn selbst in die Kritik. Die nordrhein-westfälische Senioren-Union drohte ihm, eine erneute Kandidatur für den Bundestag zu verhindern.

Der Vorsitzende der CDU-Seniorenvereinigung, Otto Wulff, reagierte auf den Bericht betroffen. "Das ist natürlich ungeheuerlich", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" aus Halle.

Merkel: Jung und Alt nicht gegeneinander aufhetzen

Der Streit über die Rentenerhöhung hatte eine Debatte über Generationenkonflikte ausgelöst. Alt-Bundespräsident Roman Herzog hatte vor einer "Rentnerdemokratie" gewarnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Donnerstag, Jung und Alt dürften nicht gegeneinander aufgehetzt werden.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) kritisierte ein "völlig verkürztes und verzerrtes" Bild über alte Menschen in der Bevölkerung. "Das eine Klischee sind die vergnügungssüchtigen Alten, die ihr Geld verprassen auf irgendwelchen Kreuzfahrten", sagte sie dem Westdeutschen Rundfunk (WDR). "Das andere Klischee sind gebrechliche Alte, die vor allen Dingen der jüngeren Generation zur Last fallen." Die Politik habe eine Mitschuld, weil über das Alter viele Jahre nur im Zusammenhang mit Rente und Pflege diskutiert worden sei. Die Alten seien "noch nie so gebildet, so fit gewesen".

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