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Ärgert sich über schwierigen Zugang zu Erwerbsminderungsrenten: SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach (SPD).

© Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Rentenpolitik: Lauterbach fordert leichteren Zugang zu Erwerbsminderungsrenten

Wer im Job nicht mehr kann, hat Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Doch in Deutschland ist es oft zu schwierig, solche Renten bewilligt zu bekommen, sagt der SPD-Politiker Karl Lauterbach.

Der SPD-Sozialexperte Karl Lauterbach drängt darauf, den Zugang zu Erwerbsminderungsrenten zu vereinfachen.

In Deutschland sei es „viel schwieriger, solche Renten bewilligt zu bekommen als in vielen anderen Ländern“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende dem Tagesspiegel. Die medizinischen Prüfungen seien „oft zu restriktiv, und im übrigen auch regional sehr unterschiedlich“. Zudem müssten die Zahlbeträge erhöht werden.

"Mit 60 sind viele nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben"

Es überrasche ihn keineswegs, dass mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer vorzeitig in die Rente gingen, sagte Lauterbach unter Bezug auf eine entsprechende Studie der Techniker Krankenkasse. „Viele sind mit 60 einfach nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben. Wegen körperlicher Gebrechen oder auch, weil das Tempo zu hoch geworden ist. Und Umqualifizierungen sind in dieser Lebensphase kaum mehr möglich.“ Das gelte nicht nur fürs Baugewerbe und andere Handwerksberufe, sondern auch für viele Pflegekräfte.

Lauterbach kritisierte auch, dass in den Betrieben zu wenig auf Gesundheitsvorsorge geachtet werde. „Vielen fehlt nach wie vor das Bewusstsein für die Bedeutung der Vorbeugemedizin, sogar Teilen der Ärzteschaft“, sagte er. Prävention müsse „systematischer angepackt“ werden. Wir bräuchten beispielsweise so etwas wie Frühwarnsysteme für Burnout- Erkrankungen, wie es sie etwa in Schweden gibt. Neben körperlichen Gebrechen seien psychische Probleme für Beschäftigte ein zunehmendes Problem.

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